Medienanstalt schickt besorgten Brief an t-low: "Jugendgefährdend"

T-Low

Der Itzehoer Rapper und LiTKiDS-Member t-low fällt immer wieder aufgrund seiner Texte und Social Media Auftritte auf, in welchen er seinen multitoxischen Lebensstil thematisiert, manchmal sogar zelebriert.

Letzten Monat musste der Rapper ein Konzert verschieben, weil „der Entzug“ es nicht zugelassen hätte. Auch zeigt er sich in Interviews transparent bezüglich seiner Suchterkrankung und sprach schon des öfteren davon, dass auch in seiner Familie eine hohe Suchtaffinität bestehe. So sprach er im Interview mit uns unlängst darüber, dass auch sein Vater sehr lange Zeit zu kämpfen hatte, sich von Suchtmitteln zu lösen.

Immer wieder versucht der noch junge Rapper, clean zu werden, doch meistens wird man als Beobachter Zeuge eines weiteren Rückfalls. Viele seiner noch jungen Fans zeigen sich dann enttäuscht, weswegen t-low Ende letzten Jahres angekündigt hat, keine Inhalte mit Drogenbezug mehr über Social Media zu teilen. Damals sagte er:

ich werde keine Drugs mehr in meinen Stories zeigen ab jetzt, ich weiß, dass hier viele Kids unter euch sind, […] [aber] nicht denken, dass ich deswegen clean bin oder so […].“

Auch bezüglich seines musikalischen Schaffens sind Drogen, der Missbrauch dieser und der Umgang mit Sucht, ein großen Teil der lyrischen Inhalte.

Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein

Gestern teilte der LiTKiDS-Rapper nun eine Story, in welcher er einen Brief zur Hand hat, der ihm von der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein zugesandt wurde. Zur Erklärung: die Medienanstalt als Institution ist „für den Jugendmedienschutz in Radio und Fernsehen (Rundfunk) und im Internet […]“ zuständig. Bezüglich des Auftrags der Medienanstalt selbst, äußert sich diese wie folgt:

„Mit dem Jugendmedienschutz sollen Kinder und Jugendliche vor Inhalten geschützt werden, die unzulässig sind, sie gefährden oder sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung beeinträchtigen können. Das sind vor allem Inhalte, die von Kindern beziehungsweise Jugendlichen aufgrund ihres Entwicklungsstands noch nicht angemessen eingeordnet und verarbeitet werden können. Hierzu gehören zum Beispiel Inhalte, die sie emotional überfordern, übermäßig ängstigen oder zu Handlungen verleiten, die ihnen schaden können.“

Im Brief an t-low, der diesen mit der Frage, „diggah was wollen die von mir?“ kommentiert, wirft die Medienanstalt ihm vor, vor allem auf seinem Youtube-Kanal „Drogenkonsum und einen gesundheitsgefährdenen Lebenstil als cool und nachahmenswert“ darzustellen. Weiter werden in dem Brief viele seiner Songtexte zitiert und Inhalte der Musikvideos aufgrund expliziter Darstellungen kritisiert. T-low wirkt etwas irritiert und fragt, „ja okay, wollt ihr mir jetzt meinen Youtube-Kanal steuern oder was?„. Auch kritisiert er, dass manche der Textinhalte falsch zitiert wurden. Wo er im Song „Luxus Leben“ aus dem Jahr 2021 vom Dealen mit Gras berichtet, wird ihm im Brief an ihn vorgeworfen, über den Verkauf von Crystal Meth gerappt zu haben.

Drogenkonsum und Verantwortungsübernahme

Tatsächlich steht der private (und öffentliche) Drogenkonsum von Artists immer wieder im Spannungsverhältnis mit der Frage, wieviel Verantwortung diese für ihre häufig jungen Fans übernehmen sollten. So thematisierte STRG_F den Drogenkonsum von Minderjährigen auf TikTok, welche ihre Rauschzustände auf der Plattform teilen und den Rapper Herzog („Ein Herz für Drogen„) als „Ikone“ feiern würden. Dieser rechtfertigte das fehlende Vorbildverhalten damit, dass er „gar nicht wusste, welche Wellen das [seine Musik] schlagen wird„. Inwiefern man musikalisch aus der eigenen Lebensrealität berichten darf oder sogar muss und wo die Grenze des öffentlich sagbaren erreicht ist, bleibt weiter Teil einer Aushandlung, die wohl jeder Artist mit sich selbst klären muss.

Hier seht ihr die Story:

Quelle: Instagram/stories/torlocaps (abgerufen am 15.02.2023)