Still Burnin' - Frankreichs Rapper melden sich zu Wort

Rapper Rost
Rapper Rost

Seit dem am 27. Oktober die Unruhen in Frankreich begonnen haben, meldeten sich neben vielen Politikern auch viele französische Rapper öffentlich zu Wort. Einer von ihnen ist der 29jährige ?Rost?, Sohn afrikanischer Einwanderer und kein Freund der französchen Administration.

Abschaum und Gesindel

?Diese Leute hier haben nichts! Ihre Freunde sind arbeitslos, die Eltern sind arbeitslos und wenn sie versuchen Arbeit zu bekommen, dann wird das nichts wegen ihrer Herkunft oder Anschrift.?, so spricht Rost in einem Interview von seinen Landsleuten, die an den Unruhen beteiligt sind. Frankreichs Innenminister Sarkozy sieht das etwas anders und bezeichnete ?diese Leute?, die Autos anzünden und ihren Unmut kundtun, kurz nach Ausbruch der Unruhen als ?Abschaum?, als ?Gesindel? und hält bis heute an seiner Meinung fest. ?Diese Leute?, die wie Rost früher mit neun oder mehr Personen auf einem Zimmer leben, bringt das natürlich noch mehr in Rage. Und so brennen seit nunmehr über zwei Wochen die Autos Nacht für Nacht in Frankreich.

Brennende Autos
Brennende Autos

Seit Jahren weisen Rapper wie Rost, Alliance Ethnik, Menelik und MC Solaar auf die Problematik in den Vorstädten hin, auf die Drogen, die Gewalt und die Schwierigkeiten einen Arbeitsplatz zu finden ? ohne nenneswerte Antworten seitens der Politk. ?Rapper sind die wahren Politiker, wir erleben jeden Tag wie schlecht es den Menschen geht.?, sagt Rost in einem Interview.

Soziologe Manuel Boucher sieht viele Ähnlichkeiten zu den 70iger Jahren in den USA, wo damals Rap entstand. ?Frankreich muß einsehen, dass es eben doch viele Ähnlichkeiten zu den USA hat.? Eins haben auf jeden Fall die Politiker gemeinsam: Was sie nicht beeinflussen können, versuchen sie zu verbieten. So läuft z. B. gerade ein Verfahren gegen die französische Gruppe Spider, die in ihrem Track ?France? Gewalt gegenüber der Polizei verherrlichen soll. Ein Verzweiflungsakt, denn obwohl die brennenden Autos weniger werden, so hat die Jugend aus Frankreichs Vorstädten doch eins ganz klar geschafft: zu zeigen, dass es sie gibt.