Recap KW23: Facebook-Boykott, Winning Teams & Kanacken-Allianz

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Alligatoah fällt der Zensur zum Opfer, Eko und Massiv scharen ihre Features um sich und die genretreuen Indielabels sorgen vor: Wir halten es zusammen mit den wichtigsten Begebenheiten aus den rotierenden Sphären des deutschen Hip Hop fest und rekapitulieren noch einmal den Stand der Dinge in aller Ǔbersichtlichkeit.

Die sozialen Netzwerke sind aus unserem alltäglichen Leben wohl oder übel nicht mehr wegzudenken. Da ist auch das heutige Tagesgeschäft im Rap keine Ausnahme. Während die Promotion eines Künstlers über Facebook und Co. im wirtschaftlichen Sinne eine Win-Win-Situation darstellt, scheint sich nun das Blatt zu wenden und der Uneinigkeit mit dem Amerikanischen Konzern zu weichen. Wie etwa im Falle von Alligatoahs Hodensack: Dieser scheint offenbar nicht Facebook‘s Vorstellungen ihrer von Spiegel- und Duckface-Fotos dominierten Bilderwelt zu entsprechen, und so wurde sein Albumcover mit erwähnter Rückansicht kurzerhand entfernt. Im Handel wird das fleischige Cover dennoch wie geplant seine „Triebwerke“-LP zieren.

Kool Savas dreht den sozialen Medien seit dieser Woche sogar komplett den Rücken zu. Was für die meisten deutschen Rapper unvorstellbar wäre und auch für Savas selbst bisher nicht in Frage kam, ist nun harte Realität: KKS löscht alle seine Social-Network-Accounts und wagt den Schritt weg von Post und Tweets.

Ganz anders sieht es da bei der Mehrzahl seiner Kollegen aus, bei denen in Sachen Marketing ohne betreffende Plattformen gar nichts laufen würde. Vorne dabei ist in diesem Zusammenhang Eko Fresh. Während er auf seiner Pinnwand am laufenden Band Fotos seines jüngsten Videodrehs für die erste „Eksodus“-Auskopplung postet, verrät er nebenbei, mit wem er zurzeit zusammenarbeitet:

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Obendrauf kommt noch Eko Fresh‚ Feature-Part auf Massivs Platte, wie der proteinbewusste Berliner nun bekannt gab. „Wo sind die Kanacken hin?“ heißt das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit. Damit beläuft sich seine Gästeliste für „BGB 3“ nun auf Farid Bang, MoTrip, Summer Cem, Celo & Abdi, Haftbefehl, Kurdo, Afrob und eben Eko Fresh.

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Auch für Diss-Aktionen eignet sich die vielseitige Online-Plattform vorzüglich. Wenn es euch genauso wie den beiden Streithähnen ging und ihr auch nicht ruhig schlafen konntet, solange die PA-Sports-Massiv-Show in die nächste Runde ging, gibt es hier die erlösende Fortsetzung. PA Sports reagierte diese Woche mit dem Track „Gnadenstoß“ auf den bisherigen Stand der Dinge. Massiv hielt es daraufhin für eine gute Idee ihm folgendermaßen zu antworten:

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〞quivalent dazu bedient sich Shindy des selben Mediums, um auf einen Track seines ehemaligen Gefährten zu reagieren:

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Die entgegengesetzte Partei äußerte sich diese Woche gegenüber RTL 2 in einem Interviewauszug äußert diplomatisch zum Thema Bushido und wünscht ihm seinen Charterfolg bei gleichzeitiger Betonung seiner battletechnischen Schwächen:

Wenn wir schon beim Thema Charterfolg sind, kommen wir doch gleich mal auf Dú Maroc zu sprechen. Dieser ist nämlich mit seinem Solodebut „Block Bladi Gentleman“ in dieser Woche auf Platz 57 der deutschen Albencharts eingestiegen und verdient somit seine anerkennende Erwähnung in unserem Wochenrückblick.

Im selben Kontext konnten diverse Künstler mit ihren letzten Veröffentlichungen Ruhm und Segen über ihr Label bringen. Die Rede ist von Chimperator und Selfmade Records, die nach ihren erfolgreichen Releases auf verschiedene Weise ihre wirtschaftliche Relevanz weiter ausbauen. So liegt die Vermutung nahe, dass Chimperator einen weiteren Neuzugang in ihrem Hause verzeichnen…

… während sich Selfmade Records sein goldenes Kalb sichert: Kollegah verlängerte vor kurzem seinen Vertrag mit dem erfolgreichen Plattenlabel, für dessen Bekanntheitsgrad er maßgeblich mitverantwortlich ist. Seine jungen Labelkollegen Genetikk sind unterdessen ebenfalls nicht untätig wenn es um wirksame 〓ffentlichkeitsarbeit geht:

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Sendungen wie Tv Total tragen manchmal ebenso ihren Teil zur Bekanntheit eines Labels oder eines Künstlers bei. Wie auch Kollegah und Farid Bang, gab jüngst DCVDNS eine überzeugende Figur gegenüber dem nichtsahnenden Publikum ab und qualifizierte sich damit scheinbar für die Teilnahme beim Bundesvision Songcontest am 26. September.

Nazar schlägt derweil andere Wege in Sachen PR ein: Bevor sein Album „Fakker Lifestyle“ im August erscheint, hatte Nazar bei einer seiner Videoproduktionen offenbar noch Kapazitäten übrig.