Fundstücke: King Kool Savas bei Fett MTV

Image and video hosting by TinyPic

Mit seinem letztjährigen „Aura“ Erfolg konnte sich Kool Savas nach über einer Dekade im Rapspiel vorerst endgültig auf den Rapthron hieven. Doch auch ein Savas musste mal verhältnismäßig klein anfangen. Folgender Bericht katapultiert uns 12 Jahre zurück und zwar ins Jahr 2000. Damals existierte noch so etwas wie Musik TV im Fernsehen und mit Fett MTV hatte man sogar eine eigene Sendung im Programm, die sich dem liebsten Hobby widmete. Kool Savas war zu jener Zeit noch mit seiner Gruppe M.O.R. sowie mit Taktloss als Westberlin Maskulin unterwegs und „schockte“ die Rapnation mit seinen expliziten Battle Texten, die sich hauptsächlich rund um den Geschlechtsverkehr drehten. Fett MTV jedenfalls bot dem damals aufstrebenden Künstler eine Plattform um sich und seine M.O.R. Crew der Weltöffentlichekeit vorzustellen. Man bedenke dabei, dass zu dieser Zeit das Internet vergleichsweise noch in den Kinderschuhen steckte und manch einer wirklich nur Savas‘ damals noch ziemlich „gefährliche“ Musik kannte, aber noch nie die Person selber gesehen hatte. So stellten sich wohl viele Savas als 2 Meter großen Sex Maniac vor, der mit offener Hose auf der Suche nach paarungsswilligen Frauen durch die Gegend turnt.

Wenn man sich dann den Fett MTV Beitrag sieht, präsentiert sich Savas als vielleicht noch nicht komplett kamera-affiner, aber trotzdem entspannter und selbstsicherer „Dude“, der sich zumindest in optischer Hinsicht mit seinem hageren Körperbau und der lockigen Haarpracht vom heutigen King Of Rap unterscheidet. Anno 2000 dürften einige Fans überrascht gewesen sein, dass sich da ein junger und ruhiger Mann präsentierte und kein wutschnaubender Sexprotz. Schon damals gefestigt war aber Savas‘ Meinung zu Battle Rap und seine zumindest nicht allzu große Begeisterug für beliebige Message Tracks. Mal sehen, was er uns auf dem kommenden Xavas Projekt in dieser Hinsicht präsentieren wird.

Während Savas in dem Ausschnitt als klarer Wortführer auftritt, fällt auf, dass Melbeatz damals noch sehr scheu und verhuscht vor der Kamera agierte und bis auf ein Westberlin Handzeichen nicht viel von sich geben mag. Auch die M.O.R. Crew wirkt in der Retrospektive ein wenig, wie ein Sammelsurium schräger und liebenswerter Vögel, in deren Mitte ein DCVDNS wahrscheinlich nicht groß auffallen würde.

Insgesamt also ein schöner Schwenk in die Vergangenheit und insgesamt Classic Material!