Harris im Interview: "Seitdem ich 14 war, hab ich nur gesoffen"

Harris, der Kreuzberger Rapper, der vor allem in den 2000ern mit Sido als „Deine Lieblingsrapper“ Welle gemacht hat, bringt nun, nach 12 Jahren wieder ein Album raus.

Im Gespräch mit Deutschrap Ideal-Host Simon, spricht der Berliner zunächst über den Einfluss seiner Kinder auf seinen Musikgeschmack. So würde der Berliner, mit der prägnant tiefen Stimme, über seine Kinder manchmal Rapper hören, die ihm sonst nicht zu Ohren kommen würden. So geschehen mit Pashanim, dessen Songs er im Club Dank seiner Kinder mitrappen konnte.

Der „most underrated“ Rapper ist laut Harris Umse, der schon ähnlich lange im Game ist. Ihm wünsche er, „[…] dass er krass explodieren wird“. Weiter tue ihm die Rapseele weh, wenn er an heutige Festival-Shows denkt, da die Kids keinen Wert mehr darauf legen würden, dass gerappt wird. Eine gute „Rapshow“ heiße für den Dj und nun wieder Rapper, dass erstens gut gerappt werde, und zweitens, dass es ein stimmiges Bühnenbild gebe. Und wenn schon voll auf Playback gesetzt werde, dann müsse es wenigstens etwas fürs Auge geben.

Zu der Zeit mit Sido gefragt, mit dem er 2005, über Aggro BerlinDein Lieblingsalbum“ veröffentlicht hat und auf Tour war, wird Harris nostalgisch. „Es war den Moment leben„, erinnert sich Harris. Dabei geht es ihm ähnlich wie Sido, der vor Kurzem auch über die Zeit der 2000er als seine beste Zeit schwärmte.

Weiter ähnelt seine Reflektion und Entwicklung im Kontext von Rausch, Sucht und Entzug, der von Sido sehr. Denn auch Harris hätte vor allem nach dem Lockdown, als „day time Parties“ angesagt gewesen wären, „einfach zu viel“ von allem gehabt. Seit letztem Jahr und vor allem wegen „eine[r] Hand voll guter Freunde„, sei er aber Alkohol- und Drogenfrei. „Wenn du zwei Tage durchgesoffen- und Drogen genommen hast und du dann zuhause liegst und denkst, ‚mein Leben ist so scheiße'“, müsse sich was ändern. Er sei dann zu Selbsthilfegruppen gegangen und habe eine gefunden, in welcher man dialogisch mit Menschen die das gleiche durchmachen reden könne. Die Leute könnten einem erklären, „wie du auf bestimmte Sachen reagieren musst„, und halfen ihm dabei nüchtern zu werden. Es sei nicht immer einfach, denn, so sagt er, „seitdem ich 14 war, hab ich nur gesoffen„, doch er zieht weiter durch. Wir wünschen Harris alles Gute für den überstandenen Entzug und viel Erfolg mit seinem, am 17.02.2023 erscheinenden Album „Teit Aita„.

Das volle Interview gibt’s hier:

Seine vor Kurzem erschienene Single „Du schaffst das, Aita“:

Wenn auch Du betroffen bist oder Menschen in deinem Umfeld mit Sucht oder anderen psychischen Problemen zu kämpfen haben gibt es hier Hilfe:

Hotline der Drogen- und Suchtberatung der BZgA: 01806 313031

Telefonseelsorge: +(49) 0800 111 0 111 oder (+49) 0800 111 0 222

Website mit Telefonnumern, regionaler psychologischer Krisendienste: https://seelenchaos.de/selbsthilfe-und-psyche/notfallnummern-psyche/