Polizeigewerkschaft: Auch Gangster-Rap trägt Schuld an Silvesterkrawallen

Die Silvesternacht ist medial noch immer Thema und die Gründe der Krawalle je nach politischer Ausrichtung andere. Vor allem in Hamburg und Berlin kam es zu Angriffen auf Polizei- und Rettungskräfte.

Nun hat die Gewerkschaft der Polizei Hamburg die angeblichen Gründe genannt und sogleich Vorschläge mitgeliefert, wie eine Krawallnacht wie die Silvesternacht vermieden werden könne.

Kein Witz und auch kei satirischer Beitrag: Gangster-Rap und seine Texte soll Mitschuld an den Angriffen auf Polizei- und Rettungskräfte haben.

Gangsta-Rap trägt Mitschuld

Wie aus Berichten von t-online und dem Hamburger Abendblatt bekannt wurde, veröffentlichte die Hamburger Polizeigewerkschaft ein Dokument, in welchem zu einer „ehrlichen Debatte“ aufgerufen wird. Der Hass auf Autorität und uniformierte Menschen, sei es von der Polizei oder Rettungskräften steige an, was in seiner Konsequenz auch dazu führe, dass gewalttätige Angriffe zunehmen würden. Zunächst würde dem Bild des „Freund und Helfers“ vor allem schaden, dass Politiker und „bestimmte Kreise“ der Polizei ein Rassimusproblem attestieren würden, was vor allem bei Menschen mit familiärer Migrationsgeschichte dazu führen würde, die Polizei als Feindbild zu etablieren.

Direkt nach den Politikern, kommt dann in Punkt zwei der Gangster-Rap, welcher mit seinen Texten zur Gewalt gegen die Polizei aufrufen würde. So schreibt die GdP, wer Gewaltexzesse gegen die Polizei als heldenhaft darstelle, sei „mitverantwortlich für Gewaltexzesse, wie sie am Silvesterabend 2022“ passiert seien.

Unter Punkt drei wird die Clan-Kriminalität und die aus dem kriminellen Milieu kommenden „falschen Vorbilder“ genannt, welche innerhalb „ihrer Community auch den Eindruck [vermitteln], dass man nur mit Straftaten schnell zu Ansehen und Reichtum  gelangen könne“.

Aber die Lösungswege für diese „Probleme“, welche der Ansicht der Polizeigewerkschaft nach zu den Krawallen geführt haben sollen, wurden auch direkt genannt und zeigen, wie lösungsorientiert die Polizei doch sein kann. So fordern sie eine „offene Debatte über Ursachen und Täterpersönlichkeiten […]„, in welcher „alle Akteure“ zu Wort kommen sollen, ohne „Scheuklappen und Rassimus-Vorhaltungen„. Auch müsse der „Zustand der Integration“ ehrlich analysiert werden. So fordert die GdP Familien und Schulen auf, ihrem Erziehungsauftrag nachzukommen und weiß, „dass das Leben von Kindern in von Clankriminalität beherrschten Familienstrukturen kindeswohlgefährdend im Sinne des Kinder- und Jugendhilfegesetzes“ sei.

Sie fordern mehr Rückhalt und Unterstützung aus der Bevölkerung und keine Rassismusdebatte, die dem Image der Polizei gar schaden könnte.

Dem Papier scheint keinerlei Belege für die aberwitzigen Vermutungen beigelegt worden zu sein. Weiter wird hier ein Bild skizziert, dass Menschen mit familiären Migrationsgeschichten entweder zu Tätern macht, welche aufgrund ihres Rapkonsums und den attestierten Verbindungen in Clan-Millieus, Hass und Gewalt gegen die Polizei schüren und ausüben würden. Oder zu hilflosen Opfern dieser Clan-Strukturen, in welchem sich wohl jeder Deutsche mit Migrationsgeschichte befinden muss, dessen Name nicht Müller oder Schmidt ist.

Auch aus der Rapwelt gab es, wie wir berichteten, bereits Reaktionen auf die Silvesternacht.