"Reincarnated"-Dokumentation: Wie aus Snoop Dogg Snoop Lion wurde

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Snoop Doggs Verwandlung zum friedvollen Reggae-Sänger und Teilzeit-Rastafari Snoop Lion ist hinlänglich bekannt und hinterließ ähnlich wie hierzulande Samy Deluxes Wandel zu Herr Sorge große Fragezeichen in den Köpfen vieler Fans. Nachdem nun letzte Woche das entsprechende Album „Reincarnated“ veröffentlicht wurde und offenbar trotz eines All-Star Line-Ups an Featuregästen und Produktionen von Hitmaschine Diplo keine weitreichenden Erfolge erzielen wird, erschien inzwischen nun auch die gleichnamige Dokumentation, die Snoop bei seiner Reise nach Jamaika, den Aufnahmen zum Album und natürlich seiner „spirituellen Wiedergeburt“ zeigt.

Wenn es sicherlich auch Ziel des Films war, Snoops Image-Wechsel einen authentischen Anstrich zu geben, so kann auch die 90-minütige Doku nicht den Eindruck verwehren, dass Snoops Bezug zur Rasta-Kultur ungefähr so oberflächlich zu sein scheint, wie bereits vermutet. Zwar handelt es sich wohl nicht unbedingt um den kühl berechneten PR-Stunt, den viele in der Adaption der jamaikanischen Kultur sahen, die gesamte Reise wirkt allerdings eher wie ein Abenteuerurlaub mit gelegentlichen Aufnahmesessions und reichlich Ganjasmoke, als eine tatsächliche Wiedergeburt in einen neuen kulturellen Kontext. Dennoch hat „Reincarnated“ durchaus einige unterhaltsame Passagen und insbesondere die Rückblicke, die Snoop auf seine bisheriges Leben wirft, machen den Film sehenswert.

Und wirklich: Wer kann es einem gestandenen Gangsta Rap-Veteranen wie Snoop Dogg schon verdenken, nach 20 Jahren im Game sein persönliches „We are the World“-Album zu machen?