Recap KW 6: Privatdetektive, U-Haft & attraktive Neu-Signings

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Die Azzlackz liebäugeln mit SadiQ, Roberto Blanco bändelt mit einem anonym gehaltenen Rapper an und Nicone meldet sich aus der U-Haft: Höchste Zeit also, uns wieder in vertrauter Manier den Wichtig- und Nichtigkeiten der vergangenen Tage zu widmen und dem aktuellen Stand der Dinge zu frönen.

Wie schon so oft in den letzten Monaten drängt sich durch die gegenwärtige Sachlage wieder die vorsichtige Vermutung auf, dass die Interessengemeinde des Deutschraps offiziell in der Mitte der Gesellschaft Platz genommen hat- sei es durch die praktisch sicheren Charteinstiege aller Albenreleases aus unserem Metier, die handzahme Brigade an jungen Nachwuchskräften oder durch die eheliche Eingangsschwelle ins sesshafte Bürgertum. Dort angekommen lebt sido unverändert zufrieden den deutschen Traum und lässt Alfons Schubeck einen kleinen Gastpart in seiner Vita übernehmen.

Bis es für Nicone ebenfalls soweit ist, muss sich der Ex-Maskuliner wohl noch seine Hörner abstoßen. Zur Zeit befindet dieser sich nämlich in U-Haft, nachdem eine Auseinandersetzung in einem türkischen Café dezent eskalierte und ihm nun eine Verurteilung wegen schwerer Körperverletzung droht. Trotz seines Freiheitsentzugs war es ihm möglich, sich zur aktuellen Lage zu äußern und die Trennung von Fler aus seiner Sicht zu reflektieren.

In ein ähnliches Licht ließ sich Dú Maroc neulich auf RTL II rücken, wo er es in einer Episode der „Privatdetektive im Einsatz“ mit einer rivalisierenden Rapperbande zu tun hatte. Auch für SadiQ sprang dabei im Drehbuch eine kleine Komparsenrolle heraus.
Dieser macht aber zurzeit vielmehr in einer anderen erdrückenden Beweislage von sich reden: In der letzten Woche häuften sich die Hinweise auf ein Signing bei den Azzlackz. So twitterte Silla einen unüberlegten Post mit einem Hashtag, den er wenig später löschte und durch ein unverdächtiges #BERLINFFM ersetzte.

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Dabei rückt die eigentliche Albumarbeit Sillas schon fast als Randnotiz in den Hintergrund. Der Vollständigkeit halber widmen wir der Angelegenheit daher die Aufmerksamkeit, die sie zweifelsohne verdient:

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Noch eindeutiger wird das Ganze allerdings mit einem Blick auf Haftbefehls Making-Of zum Titel mit der flippigen Wortverbindung „Azzlack Motherfuck“, in dem Herr Saudi Arabi Money Rich sämtliche Unklarheiten aus dem Weg räumt und SadiQ die Entscheidung über seine Labelzugehörigkeit überlässt.

Hafti Abi selber hat es nach seinem aktuellen Charteinstieg auf Platz 4 der Albumcharts und Platz 30 in der deutschen Hitparade mit „Chabos wissen wer der Babo ist“ auch zum Protagonisten eines Spiegel TV Berichtes geschafft.

Nachdem diese Ehre letztes Jahr Bushido zu Teil wurde und vermeintliche Verbindungen zu arabischen Großfamilien im Zwielicht gezogen wurden, könnte man hinter Haftbefehls Vorstellung in der Vorschau schon fast die Aufdeckung okkulter Machenschaften vermuten: „Er ist der neue Star auf der dunklen Seite der Musik.“

Währed im Zuge der Azzlackz-Bewegung bereits des öfteren angekündigt wurde, eine neue Szene innerhalb des deutschen Rapzirkus etablieren zu wollen und sich von bestehenden Lagern vollständig abzugrenzen, scheint Kay One sich daran ein Beispiel zu nehmen. Kurzentschlossen gründete der nassrasierte Frauenbeglücker sein eigenes Label APMC und präsentierte über Facebook sein neues Signing mit der geheimnisvollen Namensinnovation „Candy“:

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Aber das ist noch längst nicht alles. Kay One wäre ja nicht Kay One, wenn nicht in Vergessenheit geratene US-Berühmtheiten als Featuregäste herhalten dürften. Als seine neuste Errungenschaft gibt sich Melody von den Pussycat Dolls die Ehre, wie der Prince nun bekannt gab.

Im Gegensatz dazu gibt sich der genügsame JokA mit der heimischen Musikergemeinde zufrieden und lässt hin und wieder durchblitzen, wie es um die Produktion von seinem neuen Album steht:

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Nach den durchschlagenden Erfolgen, die aus den Schlager-Rap-Verbindungen des preisgekrönten VOX-Formats „Cover my Song“ hervorgingen und beispielsweise diesem JokA und diesem MoTrip zu nationaler Bekanntheit verhalfen, scheint es im Musikantenstadl kein Halten mehr zu geben: Erst beweist uns Heino eindrucksvoll, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört, und Roberto Blanco weiß ebenfalls ganz genau, auf welche Grooves die coolen Kids abfahren. Die gesamte deutsche Presse hat wieder was zu berichten und tut eben dies. So erfährt der Albumklassiker „Ein bisschen Spaß muss sein“ seinen 90. Frühling als HipHop-Remake in Zusammenarbeit eines bekannten deutschen Rappers, um den die alte Party-Rakete allerdings noch ein Geheimnis macht.

Wenn wir schon bei generationsübergreifenden Begegnungen sind: Werder Bremens Trainer steht dem Swag Roberto Blancos in nichts nach.

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Die in ihrem Safte stehende Rapjugend versammelt sich derweil woanders. So werben Teile davon für ein neues Festival, das vom berühmt berüchtigten Stuttgarter 0711 Büro und Chimperator mitveranstaltet wird, und die eingeplanten Gebrüder SAM chillen mit Samy Deluxe oder seinem Alter Ego in geschichtsträchtigen Münchner Brauhäusern.

Zum flauschigen Abschluss der sechsten Woche dieses jungen Jahres blicken wir gemeinsam auf die haarige Aufmachung Eko Freshs, für die er sich obendrein noch eine Chewbacca-Jacke zugelegt hat:

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