Recap KW 16: Mafia-Connection, Selbstüberzeugung und willige Mäuse

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Die Azzlackz besetzen Ibiza, Eko Fresh belegt die Booth und Bushido bezieht die Titelseite des Sterns: Zum sonntäglichen Stelldichein lassen wir die vergangenen Tage im Interessensverband Deutschrap e.V. noch einmal in ihrer vollen Pracht an uns vorüberziehen und stellen zum Abschluss der Woche die Uhren wieder auf Null.

Bushido sichert der deutschen Medienlandschaft mal wieder ihr täglich Brot: Bushidos Geschäfte mit der Abou-Chaker Familie waren bis jetzt zwar ein offenes Geheimnis, aber nie wasserdicht beweisbar, bis sich das „Investigativteam“ des Sterns der Sache annahm. Tatsächlich hat sich dabei ein Fund aufgetan, der der Presse Stoff für eine gefühlte Ewigkeit liefern dürfte: Dass die Familie rechtlich über sein gesamtes Vermögen und all seine Einnahmen verfügen kann, war so nicht unbedingt zu erwarten, auch wenn Bushido relativ frei von seinem „sehr guten Freundeskreis“ erzählte. So auch geschehen eine Woche vor den Enthüllungen des Stern in einem tatsächlich ganz interessanten Interview mit einem Lauch von Moderator.

Nachdem auch Politiker sich gerne neben dem guten Jungen fotografieren ließen und sich neben Bushidos aufmerksamkeitserregenden Person sonnten, dürfte ihnen jetzt das Herz in die Hose rutschen. Ganz solide sah die Chose mit dem Bundestagspraktikum ohnehin nicht aus und siehe da: Der Stern attestiert dem CDU-Abgeordneten von Stetten, bei dem Bushido sein Praktikum antrat, ebenfalls geschäftliche Verstrickungen mit dem Clan.

Mit dem Integrationsbambi (dessen Verleihung an einen gebürtigen Deutschen an sich diskriminierender ist als alles andere und allein deshalb keine Aufmerksamkeit verdienen sollte) wurde schon unnötigerweise ein Riesenhehl um das Gangsta-Image Bushidos gemacht. Jetzt findet der integrationspolitische Sprecher der FDP im medialen Exkret um die ganze Story seine öffentlichkeitswirksame Berufung als eiserner Kämpfer um die Aberkennung des Preises.

Noch bevor sich das berühmt berüchtigte Anwaltsteam des Mandanten Ferchichi in gewohnt rigoroser Manier um die Angelegenheit kümmert, meldete sich Bushido selbst zu Wort:

Für die studentischen Weltverbesserer unter uns hier ein kleiner Wohlfühl-Ausgleich: Max Herre erzielte diese Woche Gold für sein Album „Hallo Welt“.
Vielleicht erfreut es dann auch den ein oder anderen nach so viel Schwarzkopf-Dominanz im Game, dass Fettes Brot wieder zurück sind mit einem Track namens „KussKussKuss“. Ǔber Geschmack und die Daseinsberechtigung von “Spaßrap” lässt sich aber bekanntlich streiten…

Wenn wir durch Fettes Brot schon beim Thema Selbstüberschätzung sind: Eko Fresh liefert den besten Beweis für die sozialpsychologische These, dass unrealistische positive Selbstüberzeugungen und unrealistischer Optimismus zu zielorientiertem Verhalten führen und das Wohlbefinden steigern. Oder wer hätte gedacht, dass ihm zu Zeiten der Teilnahme gewisser VOX-Formate, relativer Isoliertheit in der Szene und mäßig erfolgreicher Projekte sein Karrierehöhepunkt noch bevorsteht? In diesem Sinne hat Eko schon sein nächstes Eisen im Feuer:

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Auch Muso strebt nach höheren Erfolgen. Noch am Anfang seiner Karriereleiter stehend muss er sich schon dem Gegenwind seiner Kollegen stellen. Vor zwei Wochen konnte er mit seiner experimentellen Videosingle „Garmisch-Partenkirchen“ auf sich aufmerksame machen. Dass man sich bei Freunde von Niemand wenig für ihn begeistert, wird nach dem „Willkommen im Niemandsland“-Cover keinen mehr verwundern:

Antipathien während der ersten Schritte als Rapper sind für Battleboi Basti und Haftbefehl ebenfalls ein Begriff. Erstgenannter hatte letzten Samstag die Freude über einen unbeabsichtigten Leak seines Albumcovers auf Alligatoahs Facebookprofil.

Dem folgten dann noch einmal das Albumcover als Ganzes, sowie Infos zu seiner kommenden Platte.

Haftbefehl und seine Schäfchen befinden sich zeitgleich auf Ibiza und nehmen einen Labelsampler auf, während Capo in Deutschland an seiner Solo-LP arbeitet. Nachdem der zappelige Abdi seine 5 Minuten bekommen hat, übernimmt der Baba das Wort und gibt die wichtigsten Eckdaten seiner Tour bekannt.

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Eine spezielle Zielgruppe spricht auch die Volksmusik-Combo Kellerkommando an, in der sich Ali As seit geraumer Zeit die Ehre gibt, wenn er sich nicht über Solopfade verwirklicht. Ihr Album „Dunnerkeil“ erscheint am 24. Mai und beinhaltet den Track über eine gewisse spermaliebende „Maus“.

Baba Saad, den ob der Härte des Alltags der süße Schleier der Nostalgie einholt, bedient sich zum Abschluss der Woche der unweigerlich herzerwärmenden Wirkung von Kinderbildern. Oft angewandt und jedes Mal erreicht:

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