Xatar will es noch einmal Wissen, Kollegah und Farid bieten Heino unerschrocken die Stirn und SSIO spricht zu uns: Für den Fall, dass der Schauplatz Rap aus deutscher Sicht den letzten 7 Tagen an einigen Interessierten geräuschlos vorbeigezogen ist, haben wir hier noch mal den Status Quo der Wichtig- und Nichtigkeiten in kompakter Ǔbersichtlichkeit zusammengefasst.
Die erlösende Nachricht vorab: Deutschrap ist immer noch in allermunde. Damit das auch so bleibt, stand diese Woche ganz im Zeichen der Verbreitung der frohen Kunde. Der bevorzugte Weg ist dabei dabei wie immer das bewährte Dreifach-Sorglospaket aus Facebook, Twitter und Youtube. Außerhalb der abgetrampelten Pfade sind Marteria und Maeckes jedoch unterwegs in Uganda, um dort das gemeinnützige Projekt „Viva con Agua“ zu unterstützen. Von ihren eindrücklichen Erlebnissen auf der Reise kann man sich unter Paul Ripkes Blog ein hochaufgelöstes Bild verschaffen:
Erkundungstouren in die weite Welt müssen derweil an anderer Stelle hinten angestellt werden: Sentence muss seit diesem Freitag ironischerweise analog zu seinem Künstlernamen eine Freiheitsstrafe absitzen. Den Grund dafür vergaß er allerdings in seiner Ausführlichen Twitter-Berichterstattung zu berücksichtigen:
…Fick die Polizei, im schlimmsten Falle sperren sie mich ein, das ist Probezeit#snitchesgetstitches
— $€N¥€N£€ (@SentenceWWA) 10. Februar 2013
Ab Freitag 30 Tage Knast
— $€N¥€N£€ (@SentenceWWA) 11. Februar 2013
Sein Bruder im Geiste Xatar lässt sich von den Grenzen seiner Haftzelle nicht aufhalten und lässt weiterhin die Kasse klingeln. Nachdem er für seinem Knastalbum „Nr. 415“ mit dem legendenumwobenen Diktiergerät ein Stück Geschichte schrieb, kündigt der mit allen Wassern gewaschene Lebenskünstler nun den Nachfolger im Langspielformat an. Konsequenterweise soll das gute Stück „Re-asozialisiert“ heißen und werde gemäß Xatar nun unter müheloseren Produktionsbedingungen entstehen können. Wie auch im aktuellen Fall SSIOs kommt auf uns wohl auf ein boombaplastiges Werk mit Beats von Maestro, Dexter, Brenk und Fid Mella zu.
Für SSIOs „BB.U.M.SS.N.“ rückt die Veröffentlichung derzeit immer weiter in greifbare Nähe. In einem hellwachen Zustand der Geistesgegenwart und einer „Es geht mir erotisch“-Feststellung mahnt er fürsorglich zum verantwortungsvollen, stiernackenfreundlichen Konsum seiner Debüt-LP. Obendrein bedenkt er uns mit der lebensverändernden Information über das Geheimnis seines hochgestochenen Albumtitels: „Boombapisch Ultraamnesisch Melodischanaboler Straßen-Scheiß Nutte“
Von lüsternen Männern kann seine Label-Kollegin Schwesta Ewa weiterhin so viele Lieder singen, dass sich eine ganze Musikkarriere darauf stützen lässt. Zur Zeit befindet sie sich mit zwei Exemplaren des von ihr verteufelten Mannsvolks in einer interessanten Kombination im Studio:
Welche sexullen Vorlieben sie dem zahmen Schwiegermuttertyp Rockstah anhand ihrer weitreichenden Erfahrungen ferndiagnostizieren würde, ist eine andere Frage. Gemeinsam haben die beiden jedoch ihre Aktivitäten in Zeiten der Aufnahmen ihres Sprechgesangs. Hier folgt nun die verzweifelte Entsendung eines Lebenszeichens:
Samy Deluxe aka Herr Sorge konnte in den letzten Monaten im Gegensatz dazu bereits die Früchte seiner Arbeit ernten- offenbar zum Leid eines stillen Beobachters der Szene:
@herrsorge Deine neuen Sachen sind voll kreativ und so, du Möchtegern-Jack-Sparrow.
— Shindy (@ShindyCharmant) 13. Februar 2013
Einhellige Einigkeit besteht jedoch in der heißen Erwartung dessen, welche Chartplatzierung sich JBG 2 in der ersten Verkaufswoche tatsächlich sichern konnte. Wie Media Control vor einigen Tagen bereits bekannt gab, haben wir es hier mit einem praktisch sicheren Anwärter auf die Chartspitze zu tun: Glaubt man den Meldungen, wurde das Manifest der Männlichkeit bereits in den ersten drei Tagen nach Veröffentlichung öfter heruntergeladen, als je ein Rap-Album in Deutschland zuvor. Jetzt komm allerdings noch ein weiterer Grund hinzu, weshalb die Welt gut damit beraten wäre, den Atem anzuhalten und gespannt der kommenden Woche entgegenzufiebern. Folgender Dealvorschlag an Heino: Wenn er es schafft in Kollegahs und Farids erster Verkaufswoche an die Spitze der Charts zu gehen, werden sie einen Song von ihm covern in konsequenter Weiterführung seines aktuellen Erfolgskonzeps des Cover-Album-Kassenrenners „Mit freundlichen Grüßen“. Wenn sie auf die eins gehen sollten, muss er sich im Gegenzug eines Songs von JBG 2 annehmen.
