?Ich chill lieber mit Sportlern, als mit Kippen, Alk und Kiffen? - Wer ist Kontra K?

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Zum jetzigen Zeitpunkt steht das dritte Album des drahtigen Berliners mit der engen Bindung zu seinem vierbeinigen Begleiter kurz vor dessen Veröffentlichung, seine neusten Videosingles knackten in kürzester Zeit Aufrufzahlen im fünfstelligen Bereich und zieht man sein Onlineprofil des führenden sozialen Netzwerkes heran, so scheint sich bereits eine beachtliche Gruppe von Menschen zu einer Gemeinde aus Anhängern seiner Musik zusammengefunden zu haben. Und doch bewegt sich Kontra K noch weitestgehend unterhalb des Radars der breiten Aufmerksamkeit innerhalb der Szene.

Eine mögliche Ursache für diesen Umstand könnte sein, dass Kontra K sich nach seiner bewegten Straßenvergangenheit für ein geradliniges Leben entschieden hat und Rap als ?Therapie für [s]ich selbst? betreibt, wie er in seinem Interview gegenüber meinrap.de erklärt. So verzichtet er fast gänzlich auf große Selbstinszenierungen und setzt anders als viele Newcomer der Stunde bei der Außenwahrnehmung seiner Person so gut wie ausschließlich auf die Wirkung seiner Musik.

Während dieser eben umschriebe Wandel seiner Lebensumstände als zentrales Thema in seinen Tracks wiederkehrt, kreiste der Straßensound des DePeKa-Signings in seiner frühen Mixtape-Veröffentlichung als eine Hälfte des Duos Vollkontakt um harte Dominanzansagen verteilt auf Tracks mit vertrauenserweckenden Titeln wie ?Kalte Klinge? oder ?Fick?. Auch visuell wurde die 2008 in ?Fight Club Vol. 1? verfolgte Linie konsequent weitergezogen, wie das Video des Tracks ?Alles zu Ende? beweist:

Sein erstes Soloalbum ?Dobermann? erschien zwei Jahre später und wurde vorrangig von einem glaubhaft erbarmungslosen Ton beherrscht, der sich in finsterer Themenwahl unterstützt durch Suizid- und Kampf-Metaphorik manifestiert.

Anfang dieses Jahres ?befreite? sich Kontra K nach eigenen Angaben ?aus dem Rap-Gefängnis?, als er sein zweites Album ?Elektrosmog? veröffentlichte. Die LP bewegt sich auf einem Klangteppich aus Dubstep und elektronischen Elementen und überzeugt durch die homogenen und soliden Werke, die darauf vertreten sind. Was jedoch heraussticht, ist der Track ?Denk an mich?, denn hier scheint sich zu offenbaren, worin die sprechgesangliche Stärke des Berliners liegt: Gnadenlose Ehrlichkeit in seinen Texten, auf den Punkt und unter die Haut gehend, vorgetragen mit einer durchdringenden ruhigen Stimme, die, wie sich zeigt, am besten beim selbstbewussten Verzicht auf teilweise bemüht wirkende Doubletime-Schwanzvergleiche zur Geltung kommt.

Nun, wenige Monate nach ?Elektrosmog?, ist mit ?Was die Zeit bringt? bereits ein neues und damit drittes Album in den Startlöchern. Am 30.11.2012 soll die Platte erscheinen und wird komplett von Big Flexx produziert sein, der in der Vergangenheit schon Tracks für Vega oder Fard beisteuerte. Während der Vorverkauf der Standard- sowie Premium-Edition bereits läuft und auch schon das Artwork fertig zu bewundern ist, kann man sich anhand der bis dato zwei von sechs angekündigten Videoauskopplungen einen Eindruck von der musikalischen Entwicklung Kontra Ks verschaffen:

?Alles anders? handelt von der schmerzlichen Beobachtung der menschlichen Abstürze seines Umfeldes untermalt mit melodischen und ausladenden Vocal Samples, wohingegen ?Kampfgeist? getreu dem Namen als forcierende Hymne an die Willensstärke daherkommt.