Staiger kritisiert Palästina Doku von Kollegah

Vor wenigen Tagen hat Kollegah einen Beitrag veröffentlicht, der seinen Besuch in Palästina dokumentiert und bekam dafür viel gute Resonanz. Deutlich über 90% der Bewertungen auf YouTube fallen positiv aus. Marcus Staiger hingegen äußert sich auf NOISEY kritisch.

Schon der Begriff „Dokumentation“ wird der Sache laut Staiger nicht gerecht:

Nein, eine Doku ist das nicht und auch keine Reportage. Die sogenannte Dokumentation über die Reise von Kollegah nach Palästina ist ein über eine Stunde langes Portrait über den Anpacker und wie er die Sachen anpacken würde, wenn er das Sagen hätte.

Weiter stört sich der Journalist und Aktivist an der Machart der Produktion, der es an Tiefe fehle:

Kaum ein Satz, der nicht ausgeblendet wird. Kaum ein Gespräch, das zu Ende geführt wird. Stattdessen übersetzt, erklärt und interpretiert Kollegah das Gehörte—alles gleichzeitig. Da ist kein vorsichtiges Fühlen, wie es den Leuten wirklich geht.

Zwar schätze er prinzipiell die gute Intention, jedoch stört sich Staiger an der Inszenierung des ehemaligen Selfmade Records Künstlers.

Was dann passiert, ist Entwicklungshilfe 1950. Der weiße Mann packt an und die lila Scheine aus, fährt los und regelt das.

(…)

Wobei hier an dieser Stelle die ganz konkrete Hilfe gar nicht klein geredet werden soll, denn natürlich ist es eine Leistung, hinzufahren, Geld in die Hand zu nehmen und ganz praktisch die Lebensumstände von anderen Menschen zu verbessern. Daraus dann eine solche Art von Film zu machen, ist dann eine andere Frage.

Den ganzen Beitrag gibt es hier zu lesen.