Prinz Pi über Manuellsen: "ein Hit vor dem Riesendurchbruch"

Prinz Pi veröffentlichte letzte Woche mit „ADHS“ sein 18. Studioalbum. Bei „Finishing Lines“ haben wir ihn bezüglich seiner eigenen Texte auf den Prüfstand gestellt und nebenbei einiges über den Menschen hinter Prinz Pi herausgefunden.

Schon die erste Line birgt eine eine kleine biographische Geschichte. Der Anfang, „Zensur und RTL machten mich zum Psychopathen…„, werden richtigerweise von Prinz Pi mit „...Die Platten, die ich hörte, machten mich zum Mic-Soldaten“ vervollständigt. Den Track „Keine Liebe„, den er im Keller seiner Eltern aufgenommen habe, ist nicht nur einer seiner ältesten Tracks, er würde ihn als „Evergreen“ auch immernoch spielen. Damals sei er sehr stolz gewesen auf den Track, denn es gehe darum, was man als Individuum von der Gesellschaft erfahre, nämlich häufig „Keine Liebe„.

Damals habe er aufgrund des fehlenden Geldes seinen eigenen Popschutz gebaut. Dieser dient beim Aufnehmen dazu, dass „S“- und „P“-Laute nicht übersteuern. Sein Trick: man nehme einen Kleiderbügel und eine „Damenstrumpfhose„, ziehe diese über den Bügel und voilá, fertig ist der Popschutz.

„Ich bin der beste Lyricist“

Als es zu einer Line aus dem Track „Zünd die Welt an“ kommt, welcher auf dem Album „Donnerwetter“ von 2006, der ersten Veröffentlichung unter neuem Namen, zu hören ist, weiß er zwar die Fortsetzung der Line, „Ich bin nicht Satan, ich bin sein böser Zwilling…“ nicht mehr, sagt aber:

Was eine geile Line, ‚ich bin nicht Satan, ich bin sein böser Zwiling‘. Ich bin schon der beste Lyricist in diesem Land!„.

Die Line wird übrigens beendet mit „…Steinzeit-Revival, lass uns nackt in einer Höhle chillen„.

Prinz Pi und Fler

Auch spricht Prinz Pi über seinen Part auf „Subkultur„, einem Track auf dem Album „Flizzy„, das 2018 von Fler veröffentlicht wurde. Die Beiden würden sich schon seit ihrer Jugend kennen, damals habe keiner der Beiden gerappt, und es gab „einfach nur Graffiti“. Seit über 25 Jahren sei er nun mit Fler befreundet, und viele Leute würden es seltsam finden, dass zwei so unterschiedliche Charaktere eine Freundschaft verbinde. Prinz Pi erklärt:

Das sind alles Leute, die kenne ich über Hip-Hop. […] Diese Hip-Hop-Sache ist das einzige Ding, was mir in meiner Jugend was wirklich Gutes gegeben hat […]„.

Prinz Pi und Manuellsen

Prinz Pi und Manuellsen würden sich auch schon sehr lange kennen, obwohl sie schon länger nicht mehr miteinander gesprochen hätten. So haben sie auch schon auf mehreren Tracks zusammengearbeitet, zum Beispiel auf „Farbenblindes Straßenkind“ von Manuellsen oder „Politik“ von Prinz Pi. Er finde, Manuellsen sei eines der „krassesten Talente, die es gibt„, weiter gäbe es Menschen, bei denen man das Gefühl habe, dass sie immer „einen Hit vor dem Riesendurchbruch“ stehen würden. Manuellsen habe schon sehr viele „krasse Songs“ gemacht und auch immer andere Artists unterstützt.

Das ganze Video gibt es hier: