Prinz Pi über manische Depressionen und den Zweiten Weltkrieg

Prinz Pi veröffentlicht Anfang nächsten Monats nach drei Jahren ein neues Album mit dem Namen „ADHS„. Nun wurde ein Gespräch mit Aria Nejati veröffentlicht, in welchem es um ebendieses ging. Auch sprach er über seine manische Depression und seine Familiengeschichte.

Im Interview mit Aria Nejati sagt er über den Titel des Albums, dass dieser die „kompletten drei letzten Generationen“ beschreiben würde „[…] allen voran die USA„. Die Diagnose ADHS, also Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung würde sich zwar auf viele verschiedene Arten äußern, doch vor allem das Aufmerksamkeitsdefizit, was immer stärker werde, könne man bei immer mehr Menschen beobachten.

Bipolare Störung

Eine Bipolare Störung, früher sagte man manische Depression, zeichnet sich meißtens dadurch aus, dass man sehr starken Stimmungsschwankungen ausgesetzt ist, welche sich zwischen depressiven und manischen Episoden abwechseln.

Schon seit Jahren spricht Prinz Pi, der mit bürgerlichem Namen Friedrich Kautz heißt, offen über seine psychischen Probleme und die medikamentöse Behandlung dieser. So ging er aufgrund einer bipolaren Störung in Behandlung.  Heute benötige er keine Medikamente mehr, auch weil er laut eigener Aussage „nur sehr leicht“ davon betroffen sei. So habe er heute „seine Mitte gefunden„, kann besser mit seiner Erkrankung umgehen und habe sich damit arrangiert.

Dennoch findet Prinz Pi es sehr wichtig, über Probleme dieser Art offen zu sprechen, um diese zu normalisieren, denn das Gehirn sei das „wichtigste und komplizierteste Organ„, mit dem wir aber sehr schamhaft umgehen würden.

Das Gespräch über die Erkrankung muss zwangsweise zu Kanye West führen, der auch unter einer bipolaren Störung leidet. Prinz Pi erklärt, dadurch dass die Mutter Kanyes schon verstorben sei und er dadurch eine wichtige Bezugsperson verlor, hätte die Trennung von Kim Kardashian eine Krise in ihm ausgelöst. Dennoch lassen sich die verbalen Entgleisungen und das dadurch verursachte Leid Kanye Wests nicht durch seine Erkrankung entschuldigen, obwohl auch Prinz Pi vor KanyesDownfall“ großter Fan gewesen sei.

Thema Zweiter Weltkrieg

Gegen Ende thematisiert Nejati, dass Deutschland „für ewig Nachkriegsland“ sei und Prinz Pi im kommenden Album die Geschichte seines Opas verarbeite. Dieser sei als Chirurg im Krieg tätig gewesen und glaubte, „dass der Endsieg kommen würde„. Das Thema, „was passiert ist zwischen 1939 und 1945„, ist für Prinz Pi heute aktueller denn je, denn heute gebe es wieder Probleme mit „knallharten Rechten, die an der Macht sind„, vor allem wenn man sich in Europa mal umschaue, obwohl damals gesagt wurde, „nie wieder!„.

In seinem Song „Reich“ aus dem kommenden Album rappt er auch über die Spuren der Nazizeit, wie er sie sogar noch immer in seiner Wohnung findet und sagt, „jeder wird diese Spuren finden in Deutschland„.

Das ganze Intervie gibts hier:

 

Falls du oder Bekannte von dir unter einer psychischen Krisensituation leiden, zögere nicht, dir Hilfe zu holen:

www.Telefonseelsorge.de
anonyme, kostenlose Beratung zu jeder Tages- und Nachtzeit unter den bundesweiten Telefonnummern 0800 – 1110111 oder 0800 – 1110222.

Adressen Sozialpsychiatrischer Dienste der Bundesländer, findest du hier.