"Ja, ich drohe ihm!" - Fler packt alte Stories mit Laas aus und attackiert ihn

Fler ist mal wieder wortgewaltig unterwegs – und das nicht wie gewohnt auf Trapbeats oder in seiner Instagram-Story, sondern diesmal in Langform bei TopTier Germany  in einem Interview über fast 3 Stunden. Das allein würde den Rahmen für einen einzigen Artikel sprengen, doch eines der brisantesten Themen des Talks war sicherlich die intensive Auseinandersetzung mit dem Konflikt zwischen dem Berliner Rapper und Laas.

Dabei fielen reihenweise Aussagen wie „Das ist der größte Schwachsinn!“ und „Halt‘ die Fresse!“. Gewohnt hitzköpfig, gewohnt ungefiltert und durcheinander. Als das Gespräch langsam diese Thematik aufmachte, wusste Fler sofort, wo er ansetzen wird und packte die Geschichte ihrer Zusammenarbeit und Trennung aus seiner Sicht aus. So gesteht er Laas zwar Talent zu, ist aber auch der Meinung, dass dieser „Songs schreiben“ von Fler gelernt habe – nicht andersrum. Generell gibt er sich im Interview weise, gönnerhaft und beschreibt sich nicht nur als Mentor, sondern auch als großzügiger Vermittler. Das war unter anderem nötig, weil Laas sein Talent angeblich nicht eigenhändig an den Mann bringen konnte.

„Jeder wollte mit ihm arbeiten? Keiner wollte mit ihm arbeiten!“

Diesen Satz bezieht er auf die Zeit, in welcher er Laas als Ghostwriter engagierte. Warum er ihn dann zu sich holte, ist in diesem Kontext vielen nicht klar. Scheinbar war nur Fler darüber im Bilde, welches Talent Laas als Writer besitzt. Ein Widerspruch ist dennoch erkennbar.

Im Anschluss an sein Erfolgsalbum „Vibe“ ließ er Laas zu Bushido gehen. Diese Art Move gab es scheinbar öfter – die Liste der Leute, die Bushido folglich von Fler „abgezogen“ hat, ist laut dem Maskulin-Boss lang.

Weiter im Gespräch geht es um Fler’s Sicht auf die Karriere von Laas im Allgemeinen. Diese fand zu großen Teilen im Schatten statt, da er trotz seiner lyrischen Gabe wenig eigene Releases und laut Fler „keinen“ einzigen guten Song hatte. Dafür hat er grundsätzlich kein Verständnis, auch wenn die Entscheidung der seltenen Veröffentlichung oft und tiefgründig von Laas selbst erklärt wurde.
Grund dafür waren (kurz zusammengefasst): Selbstzweifel, Ängste, psychische Probleme.

Wie es sich für den Maskulin-Gründer gehört, stellt er diese Erklärung eher als Schwäche und Faulheit dar:

„Der einzige Grund, warum Laas keinen Erfolg hat ist, weil er faul ist! Weil er ein Kiffer ist, man!“

„Wenn du Hip Hop so krass liebst, warum bringst du nicht jedes Jahr ein Album raus? (…)
Wenn du so ein krasser Rapper bist, warum kommt nicht jedes Jahr ein Album von dir?“

Auch der Ansatz von Laas, den Beef verbal auszutragen, lässt Fler nicht auf sich sitzen und drohte ihm deshalb bereits einen „Blutsturm“ an. Auf Nachfrage, ob es sich hierbei um eine echte Drohung halte, antwortet er:

„Ja! Ja, ich drohe ihm! (…)
Du willst dich nicht prügeln? Dann halt‘ deine Fresse! (…)
Hip-Hop ist, auch mal die Fresse zu halten, wenn mal ein stärkerer im Raum ist!“

Der stärkere ist hierbei (natürlich) Fler, der Schwächere Laas. Die Rollenverteilung ist klar: Fler macht Ansagen, Laas hört zu.

Laut Fler hat dieser verbale, vernünftige Ansatz seitens Laas und generell „das alles nix mehr“ mit Hip-Hop zu tun. Die Leute, die das Interview sehen, bezeichnet er später noch als „Schrott“. Charmant.

Das ganze Interview und den Part zur Laas-Thematik gibts hier zu sehen: