"Nicht weniger faszinierend als Van Gogh": Kool Savas über Ye

Gestern erschien der erste Teil der Kanye West Trilogie „jeen-yuhs“ auf Netflix. Eine Dokumentation, auf welche die HipHop-Welt lange gewartet hat. In den Medien löst die Folge wenig später bereits hitzige Diskussionen aus, was wohl auch an Yes Social Media-Aktivität der vergangenen Wochen liegt. Hierzulande äußerte sich etwa Kool Savas zum Thema und lobt die Kunst des Rappers.

Zuschauer*innen bekommen in dem ersten Teil der Dokumentation einen Einblick in die Anfangszeiten von Kanye. Während er in seiner Heimatstadt Chicago vor allem als Producer gefeiert wird, hat er Schwierigkeiten, nach seinem Umzug in die Metropole New York unter Vertrag genommen zu werden. Unabhängig von jeglichem Verhalten war schon damals klar: Ye ist ein musikalisches Genie. Auch deshalb gab Regisseur Clarence “Coodie” Simmons seinen Job auf und entschied sich vor etwa 21 Jahren, das Leben und den Aufstieg des Rappers zu begleiten.

„Der erste Teil von #jeenyuhs ist ausnahmslos zu empfehlen“, so Kool Savas. Das Einzige was ihn stören würde: „Das unnötige Gelaber vom Regisseur am Ende, welches null Mehrwert bietet.“ Weiterhin lobt er Yes Schaffen und beschreibt, es wäre „wie aus einem Drehbuch“: „Er nimmt seine Kunst und seine Bedürfnisse ernst und bestimmt für sich selbst wo er steht und wer er ist. Als Künstler nicht weniger faszinierend als an Van Gogh, mit vielen Gemeinsamkeiten.“ Ein großes Kompliment, wenn man bedenkt, dass Vincent Van Gogh zu den einflussreichsten Malern der Geschichte zählt und mit seinen Werken die Kunst maßgeblich geprägt hat.

Auf die Frage Falk Schachts, wie Savas Yes Bipolarität dabei einordnen würde, antwortet er: „Als hochsensibler Mensch in einem sehr wettbewerbslastigen Business hätte es mich gewundert, wenn er nicht irgendwas gebraucht hätte, um den Druck zu kompensieren. Dass er irgendwann an seinen rasenden Gedanken erkranken würde ist für mich nicht ungewöhnlich, genau wie Van Gogh auch.“ Das Leben des Malers soll ebenfalls von depressiven und manischen Phasen geprägt worden sein, so das Ärtzeblatt. Auch bei ihm wurde eine bipolare Störung vermutet.

In der Vergangenheit hat es immer wieder Zeiträume gegeben, in denen Kanye durch wirre Tweets oder Instagram-Post die internationale Aufmerksamkeit erregte. Auch aktuell ist dies der Falls. „Er ist ein brillanter, aber komplizierter Mensch, der neben dem Druck, Künstler und Schwarzer zu sein, den schmerzhaften Verlust seiner Mutter erlebt hat und mit dem Druck und der Isolation umgehen muss, die seine bipolare Störung verstärkt“, äußerte sich seine Noch-Ehefrau Kim Kardashian im Juli 2020 zu seinem Verhalten. Damals kam das Thema etwa durch die Behauptung, sie hätte ihn eingesperrt, erneut an die Öffentlichkeit. Tweets wie diese verschwanden oftmals wenig später wieder von Yes Account. Kardashian ergänzte später, dass solche Aussagen nicht immer mit seinen Absichten übereinstimmen würden.

 

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