Mit „Fresh Family„, dem Podcast von Eko Fresh und seiner Frau Sarah Bora veröffentlichen die Beiden Dialoge, in welchen es um „Familie, Karriere, Vielfalt, HipHop und Female Empowerment“ geht. In der letzten Folge vom 6.12. ging es um Erfolgsdruck, Stress im Alltag und Mentale Gesundheit.
Obwohl der Rapper nicht sehr gerne aus der Vergangenheit erzähle, wisse er, dass es die Fans interessiert, und stellt fest: „Manche sind wirklich am Rande der Gesellschaft gelandet, weil sie diesen Traum hinterhergejagt haben und das nie so ganz gekommen ist. […] Wenn du bekannt bist und jeder dich anspricht„, sei der Druck auch bei Freezy besonders hoch gewesen.
Die Zeit der Disstracks
Im Kontext der Folge, thematisierte Freezy auch die Zeit, in welcher Tracks wie „Die Abrechnung„, „Das Urteil„, und eben Bushidos Disstrack „Leben und Tod des Kenneth Glöckler“ entstanden, bei welchem er maßgeblich mitwirkte.
In der Zeit, in welcher „Disstracks“ im Deutschrap hoch im Kurs waren und es „ganz wenige Slots im Fernsehen und in den Zeitungen“ gab, hätte man alles für die Vorherrschaft und Aufmerksamkeit getan. Zuvor sagt Eko, dass er die „Personals“ also Zeilen die gegen einzelne Personen gehen, besonders gut könne. Doch er hat nicht nur verteilt, auch wurde er selbst gedisst. Einer der „drei größten Dissongs aller Zeiten im Deutschrap“, war für Eko Fresh „Das Urteil“ von Kool Savas, in welchem Savas ihn metaphorisch sein eigenes Grab schaufeln ließ.
Weiter sei „Die Abrechnung“ von Freezy ein „Diss gegen die ganze HipHop-Szene“ gewesen und daraufhin hätte er als Antwort den Diss von Savas zurückbekommen.
„Leben und Tod des Keneth Glöckler“
Dann erzählt Eko von der Entstehung des Songs von Bushido gegen Kay One, an dem Eko „80% geschrieben“ hätte. Zwar wolle Eko keine Wunden aufmachen, doch damals hätte er Bushido angerufen und, weil er selbst emotional involviert- und sauer auf Kay war, seine Hilfe angeboten. Er sagte am Telefon, „das kannst du dir nicht gefallen lassen, Alter„. Bushido und Shindy hätten schon 8 oder 12 Zeilen geschrieben, dann kam Eko mit der Idee, ertsmal die Geschichte zu erzählen, warum Kay One gedisst wird, da Kay damals die Sympathien auf seiner Seite gehabt hätte, und man ihn nicht einfach ohne Kontext hätte dissen können. Danach kamen im Teil zwei des über 11-Minütigen Tracks die Diss-Lines.
Heute würde niemals irgendjemand einen Text aus ihm herauskriegen, in welchem er gegen jemanden hetzen würde. Damals hätte er allerdings so einen Hals gehabt, dass etliche Kontaktversuche von Kay sogar von ihm abgeblockt wurden.
Zwar glaube Eko nicht, dass er mit Kay One in seinem Leben noch ein Bier trinken gehen würde und sie dicke Freunde werden würden, dennoch sagt er, „ich hab kein Problem mit garkeinem„. Er habe sich von dem Erfolgsdruck, und dem Kampf um die Aufmerksamkeit entfernt.
Zum Ende der Episode entschuldigt sich Freezy sogar mit den Worten:
„Wenn ich den Kay One so beleidigt habe, familiär oder sonstwas, ich habs nicht selber gesagt aber ich war dabei das zu machen, dann tut es mir leid. Kann er von mir annehmen oder nicht, aber ich hab das für mich abgeschlossen […]„.
Hier ist der Podcast in voller Länge. Der Teil über die „alte Zeit“, ab Minute 25.:
Hier der Diss „Das Urteil“ gegen Eko Fresh von Kool Savas:
Und hier „Leben und Tod des Kenneth Glöckler“ von Bushido:
