"Was Kriminelle bald häufiger hören": CDU wirbt mit Haftbefehl

In Berlin findet am 12.02.2023 die Wiederholungswahl statt, da bei der Wahl am 26.09.2021 zu viele Fehler registriert wurden.

Nun hat sich die CDU für ihre Kampagne was Besonderers überlegt. Mit dem Slogan „Was Kriminelle bald häufiger hören: Haftbefehl„, nutzen sie ein Wortspiel, welches zweideutig verstanden werden kann und wohl das Gefühl von mehr Sicherheit in Berlin hervorrufen soll, wenn man denn die CDU wähle. Haftbefehl teilte einen kurzen Artikel des Tagesspiegel Checkpoints auf Instagram, der den Slogan thematisiert, sowie ein Foto eines in Berlin aufgestellten Wahlkampfplakates.

Quelle: Instagram/stories/haftbefehl (abgerufen am 04.01.2023)

Unter den Artikel von Tagesspiegel Checkpoint kommentierte der Kanal der CDU Berlin mit, „Chabos wissen wer der Wegener ist„, womit sie sich auf den Franktionsvorsitzenden und Oppositionsfüherer der CDU Berlin, Kai Wegener beziehen.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Tagesspiegel Checkpoint (@tsp_checkpoint)

Was Baba Haft von der Instrumentalisierung seines Künstlernamens hält, ist unklar. Doch das „Räubermusik“, häufig auch von „Räubern“ gehört wird, dürfte wohl stimmen.

Wiederholte Werbung mit Haftbefehl

Allerdings hat die CDU schon einmal mit dem geistigen Eigentum von Aykut Anhan, wie Hafti mit bürgerlichem Namen heißt, Wahlwerbung gemacht. 2014 druckte ein 23-Jähriger bayrischer Kommunalpolitiker namens Fabian Giersdorf den Spruch „Chabos wissen wer der babo ist“ auf ein Wahlplakat, dass das Gesicht des Politikers zeigte. Damals bekam er viel Spott und Häme und wie die Frankfurter Allgemeine und Focus berichtete, meldete sich Haftbfehl wenig amüsiert auf Facebook zu Wort: „Ich habe gerade das Wahlplakat von Fabian K. Giersdorf gesehen und frage mich, wie man meinen Songtitel ausnutzen kann, um neue Wähler für sich zu gewinnen? […] Herr Giersdorf, die Tage erhalten Sie Post von uns…„.

Ob noch eine Reaktion auf die erneute Instrumentalisierung folgt, bleibt abzuwarten.