Nach Auftauchen von unbekanntem Tondokument: Bushido bezieht Stellung

Februar 2022: Seit nun knapp eineinhalb Jahren muss sich Arafat Abou-Chaker gemeinsam mit drei seiner Brüder vor Gericht verantworten. Der Grund dürfte mittlerweile weithin bekannt sein: Arafat Abou-Chaker soll Rapper Bushido eingeschlossen, bedroht, erpresst und körperlich angegriffen haben, nachdem dieser seinen Managementvertrag mit Abou-Chaker aufgelöst hatte. Nachdem im April vergangenen Jahres nach fast acht Monaten im Zeugenstand die Befragung von Bushido beendet worden war, machte der stern am gestrigen Mittwoch eine Nachricht publik, die, glaubt man den Angaben des Magazins, im Zusammenhang mit dem laufenden Prozess brisant sein dürfte. Alles Fake? Geheimes Tondokument widerlegt Bushidos wichtigste Aussagen im Berliner Clan-Prozess, titelte das Magazin.

Dem Angeklagten Arafat Abou-Chaker werden „versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung“ vorgeworfen; die Anklagepunkte beruhen wesentlich auf den Aussagen von Bushido, der den Verlauf des Prozesses gegen seinen ehemaligen Geschäftspartner und Weggefährten über Monate hinweg als „Kronzeuge“ wesentlich bestimmt hatte. Bei einem Treffen im Januar 2018 soll Arafat Abou-Chaker Bushido für mehrere Stunden in seinem Büro eingeschlossen haben; er habe den Rapper dort „beleidigt, bedroht, mit Gegenständen beworfen und ins Gesicht geschlafen, um Geldforderungen Nachdruck zu verleihen.“ Doch ein „bislang unbekannter Gesprächsmitschnitt“ soll Bushidos „Darstellung [nun] klar [widerlegen]“. Ein „renommierter Audioforensiker“ soll die Echtheit des Dokuments gegenüber dem stern bestätigt haben, heißt es dort. „Wir können bei allen verwendeten Analysemodellen keine Indizien dafür finden, dass hier etwas herausgenommen oder hinzugefügt wurde,“ zitiert das Magazin den Experten. Auf der Tonspur sollen weder die von von Bushido erwähnten Drohungen und Beleidigungen noch „Indizien für Tätlichkeiten gegen ihn“ zu hören sein. 

Auf Instagram meldet sich Bushido nun im Bezug auf das angeblich aufgetauchte Tondokument zu Wort. „Ich bleibe bei meiner Schilderung der Ereignisse am 18. Januar 2018“, stellt er zunächst klar. „Die angebliche Aufnahme, auf die sich der stern bezieht, ist uns nicht bekannt und kann daher von uns auch nicht überprüft werden. Es ist jedoch sehr verwunderlich, dass fast 1 1/2 Jahre nach Prozessbeginn eine Aufnahme aufgetaucht sein soll, die die Angeklagten entlasten soll und diese Aufnahme nicht etwa von den Angeklagten in den Prozess eingeführt wurde, sondern stattdessen dem stern zugespielt wird.“

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