"Eine Energy, die sonst keiner hat": Badmómzjay im Interview

„God bless, Kasse stimmt grad, Karma / Aszendenten-Macherin, frag‘ Mama“, rappt die 19-Jährige auf ihrem Song „Don’t play me“ der gemeinsam mit ihrem Debütalbum „badmómz.“ vor zwei Wochen erschien. Über finanzielle Freiheiten sprach sie nun auch im Interview mit Steph, nachdem die beiden sich der Challenge „Can I Become a Pilot“ powered by Karl Kani gestellt haben. „Mich lässt es ruhig schlafen, dass ich weiß, […] ich hab‘ keine Geldsorgen, ich muss nicht auf irgendwas achten, […] ich kann morgen aufwachen und einfach meine Kunst machen“, erzählt Jordan aka Badmómzjay. Der typische Rapper*innen-Lifestyle interessiere sie dabei nicht. Sie bleibt bodenständig, was vor allem daran liege, dass sie sich „mit Leuten [umgebe], die nicht abheben.“ Die Künstlerin sei in eher einfachen Verhältnissen aufgewachsen und habe Respekt vor Geld. Auf die Frage, was sie sich irgendwann gerne mal kaufen möchte, hat sie trotzdem eine klare Antwort: „Ich will ’ne Iced Out Watch haben.“

Neben Lines über Geld oder Ziele und Träume zeichnet sich ihr Album „badmómz.“ vor allem durch eins aus: Vielseitigkeit. Von traurig-melancholischen Songs wie „Zimmer allein“ bis zu hartem Rap auf „Hahaha“ ist alles dabei. Einen klaren Lieblingscharakterzug hat Badmómzjay aber trotzdem an sich: „Ich liebe meine aggressiven Songs unnormal.“ „Ich mag diese Wut einfach, weil dann sag‘ ich richtig was ich meine und die Leute hören auch krass zu“, erklärt sie. „Das kommt mit so einer Energy, die, soweit ich das einschätzen würde, sonst keiner hat“, so Jordan weiter. Trotzdem könne sie jedes Gefühl sehr gut und stark ausdrücken, egal, in welche Richtung: „Bei mir gibt’s Emotionen immer nur so full blown. […] Wenn ich aggressiv bin, dann sehr, aber wenn ich traurige Songs mache, sind die auch sehr traurig.“

Vielleicht rührt ihr alternativer Karrierewunsch auch von diesem eigenen emotionalen Verständnis. Auf Steph’s Nachfrage, was Jordan geworden wäre, wenn es mit dem Rap nicht geklappt hätte, antwortet sie ganz klar: Psychologin. Genaue Vorstellungen, mit wem sie gerne mal eine Therapiestunde durchführen würde, hat sie auch: Hisoka aus dem Manga „Hunter x Hunter“. „Ich liebe diese Psychos, die so richtig komisch sind, die keiner versteht. […] Immer, wenn Leute […] so anders sind, dann guck ich noch mehr hin.“ 

Doch heute hat es mit der Musik geklappt und nachdem sie gerade einmal im Dezember 2019 ihre erste Solo-Single „24/7“ veröffentlichte, gehört sie heute zu den bekanntesten Rapper*innen Deutschlands. Zwischen steigender Bekanntheit und dem schnellen Erfolg, den die Brandenburgerin als Badmómzjay genießt, gibt sie aber auch zu: „Ich hab‘ Angst vor diesem Verbitterten, Verbiesterten.“ Sie wolle keine Diva werden, sondern sich immer wieder daran erinnern, woher sie komme: „Ich hasse so Leute, die dann auf einmal so eklig acten.“ Dafür, dass das nicht passieren wird, sorge vor allem „mit den Leuten connecten, mit denen [sie] seit Tag eins [ist].“ Oftmals realisieren sie und die Menschen um sie herum den rasenden Aufstieg der Rapperin gar nicht: „Wir checken das nicht, wie das alles passiert ist, dass wir jetzt hier stehen. Für uns ist das immer noch so: Wir sitzen in unserem Zimmer und, keine Ahnung, gucken Netflix, essen.“

Mit dem Erfolg kommt auch der Druck. Die 19-Jährige bezeichnet sich selbst als Overthinker, auch deshalb habe sie sich den Satz: „Go with the flow“, mittlerweile zum Lebensmotto gemacht. Sie lasse sich treiben und genieße die Dinge, die auf sie zukommen. Vor allem freue sie sich auf ihre im nächsten Jahr anstehende Tour. Aufgrund der immer noch anhaltenden Pandemie war es bisher nicht möglich, regelmäßig live vor ihren Anhänger*innen zu spielen. Das wird sich 2022 hoffentlich ändern: „Ich hab richtig Bock, [meine Fans] endlich zu sehen und […] zu sehen, wie sie reacten.“

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