"Zum Glück": Bushido schreibt Alice Weidel auf Twitter

Bushido hat eine ganz eigene, spannende Geschichte mit der AfD. Vor 10 Jahren bekannte er sich auf Twitter selbst stolz zum Wähler der rechtspopulistischen Partei und kündigte damals an, bei der damals kommenden Bundestagswahl sein Kreuz bei der AfD zu setzen. Auch 3 Jahre später verriet er in einem Video mit Ali Bumaye, welches er selbst veröffentlichte, dass er weiterhin die Partei durch seine Wahlentscheidung unterstützen wird.

„Scheiß drauf, ich wähl trotzdem AfD, Alter.“

Ein Jahr später hatte er dann ein intensives Youtube-Streitgespräch mit AfD-Politikerin Beatrix von Storch, in welchem er die Partei und ihre islamfeindliche und rassistische Haltung auf einmal hemmungslos auseinandernahm. Sein Gegenüber bezeichnete ihn damals als „aktiven Streiter, der wortgewaltig argumentiert.“ Seine Haltung scheint sich innerhalb eines Jahres also radikal geändert zu haben.

Aktuell ist der Rechtsruck ist in ganz Europa zu spüren und die AfD ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Die Umfragewerte sind so hoch wie nie und derzeit ist kein Ende in Sicht. Während der Rest Deutschlands bereits Nackenschmerzen vom Kopfschütteln beim Blick auf die Zahlen bekommt, ist die AfD natürlich weiterhin in einer komfortablen Lage und kann sich auf die Schulter klopfen. Alice Weidel ist als Parteivorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion seit Jahren eine der lautesten Stimmen der Partei und twitterte neulich stolz die Ergebnisse aktueller Umfragen.

Während sich der rechtspopulistische Teil des Bundestages sich mit den Zahlen brüstet, steigt parallel dazu auch die Angst vieler Bürger. Klar ist: sollte die AfD weiterhin so voran schreiten, bedeutet das für viele Menschen nichts Gutes. Besonders bei Menschen mit vorübergehender Aufenthaltserlaubnis und Personen ohne deutschen Pass steigt die Angst um ihre Existenz in Deutschland. Kurz und knapp benennt Bushido genau dieses Problem unter dem Weidel-Tweet.

Auch wenn die AfD immer noch weit davon entfernt ist, eine Regierung zu bilden, nimmt dem Rapper der Besitz des deutschen Passes offenbar die Angst. Viele Menschen, die derzeit in Deutschland leben, sind nicht im Besitz eines solchen. Schätzungen zufolge liegt die Anzahl der in Deutschland lebenden Menschen ohne deutschen Pass zwischen 10,6 und 11,8 Mio (Stand 2021). Laut destatis.de hatte 2021 etwa jede vierte Person in Deutschland einen Migrationshintergund – das sind 22,3 Mio. Menschen. Die Angst dieser Menschen scheinen nicht nur Weidel und ihre Partei, sondern auch viele Menschen in Deutschland in Kauf zu nehmen.

Nachdem er vor 7 Jahren selbst noch AfD-Wähler war, sorgte der darauf folgende, immer stärkere Rechtsdrall der Partei für ein schnelles Umdenken beim Rapper. So war Bushido’s Appell nach der Diskussion mit Beatrix von Storch 2017 kurz und knapp:
„Wählt die Leute nicht, man! Wählt die nicht, bitte!“ 

ein Beitrag von: Christian Buhl