Harris spricht "Realtalk" über seinen erfolgreichen Entzug

Harris, einer der „Lieblingsrapper“, veröffentlichte unlängst und nach langer Pause sein Comeback-Album „Teit Alta„. Schon Ende letzten Jahres ging das Berliner Urgestein mit seinen Alkohol- und Drogenproblemen an die Öffentlichkeit und gestand, „seitdem ich 14 war, hab ich nur gesoffen“. Wie er aus der Sucht rauskam und welche Schwierigkeiten er auf seinem Weg zum Comeback hatte, verriet er nun im Interview mit MC Bogy und B-Lash.

Harris über Sucht und Entzug

2021 habe sich Harris, der schon seit 1996 als Rapper unterwegs ist, vor allem bedingt durch den Lockdown in einer Situation befunden, die Reflektion und das Hinterfragen seines Konsums erforderte. Er sei dauernd mindestens „beschwippst“ gewesen. Zwar sei es wichtig, das Leben in vollen Zügen zu genießen, doch was das heißt, ist für Harris relativ. „Dass du rausgehst und die ganze Nacht im Berghain feierst oder lieber Zeit mit deinen Kindern verbringst?

In der Zeit direkt nach dem Lockdown seien Freunde zu ihm gekommen, um ihn zu zwingen, etwas zu essen. Im Laufe der Pandemie sei es dann zu einem „Breakdown“ gekommen, was dazu geführt habe, „sich [im Sommer 2021] einweisen“ zu lassen. Vor der Einweisung habe der Rapper mehrfach versucht, seinen Alkohol- und Drogenkonsum selbst zu regulieren, was immer wieder zu schweren Rückfällen geführt habe.

Als er dann im Krankenhaus vorstellig wurde, hieß es vonseiten des Krankenhauses dann, „du bleibst sofort hier„. Wie Sido nennt auch Harris die Entzugsklinik, welche Therapie und Alkoholentzug kombiniert „Klappse„, denn „es war Einschluss„. Was für ihn bedeutete, dass er nur „raus“ konnte, wenn er mit seinem Zimmernachbar eine Zigarette rauchen wollte.

Seit dem Entzug sei Harrisclean„, was für ihn zu vielen positiven Veränderungen geführt habe. Vor allem sein „kreatives Potential“ könne der Kreuzberger seitdem wieder voll ausschöpfen. Zunächst wollte er nur ein Jahr „Pause machen„, doch je näher das Ende der Pause rückte, desto weniger Lust hätte er auf Trinken gehabt. Und obwohl er Anfangs vor Gigs Angst und Panik gehabt hätte, weil sein Begleiter der Alkohol fehlte, wurde ihm schnell bewusst, dass seine Fähigkeiten durch seine Nüchternheit wuchsen.

Ich feier das jetzt, nicht zu trinken. Ich feier, wie ich auflege, wenn ich nicht trinke. Ich leg‘ viel, viel besser auf!

Hier seht ihr das volle Interview: