Manuellsen, mit bürgerlichem Namen Manuel Twellmann, ist bekannt dafür, Konfrontationen zu suchen, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und gerne auch mal auszuteilen. Doch in vielen der Live-Streams auf TikTok wird Manu aufgrund seiner Hautfarbe rassistisch beleidigt, was weder die HipHop-Community, noch andere Artists zu interessieren scheint. Vor einigen Tagen wurde auf HipHop.de ein Meinungsartikel veröffentlicht, in welchem eine Handlungsaufforderung expliziert wird:
„Wenn ihr mitbekommt, dass jemand Manuellsen (oder andere Schwarze) mal wieder rassistisch angeht, dann schaut nicht weg. Stellt euch dagegen. Macht euern Mund auf. Sowas braucht Deutschrap nicht.“
Manuellsen spricht mit Neonazi
Doch nun ist etwas passiert, das die Sache ein wenig verkompliziert. Manuellsen und Streaming-Kollege Jihado sprechen mit dem Ruhrpotter Neonazi Steven Feldmann, welcher eine menschenverachtende ideologie verbeitet und kokettieren sogar mit diesem. Es gibt ein Video, in welchem Feldmann sich für „die Rückführung aller in Deutschland lebenden Ausländer“ ausspricht, was dieser anhand der Nationalität der Großelterngeneration ausmacht. Da ist der „Ariernachweis“ des Dritten Reichs nicht mehr weit. Seinen eigenen Opa nennt Feldmann einen „loyalen und starken Kämpfer für Deutschland, im Zweiten Weltkrieg„. Die Frage, wie er die Menschen dazu bringen würde, das Land zu verlassen, lässt er weitestgehend unbeantwortet.
Manuellsen sagt im Stream zu ihm:
„Es ist einfach wichtig, dass die Menschen, die dich umgeben, cool sind. Das Böse wird es immer geben, das gibt es überall. Das gibt es von den Deutschen, das gibt es von den Afrikanern […] und sonst von allen andern auch, aber ich glaub, das Wichtigste ist […], wenn wir die Leute inspirieren, dass man einfach cool sein kann, gut sein kann, das man ein guter Mensch ist, mit guten Werten, dann ist es glaub‘ ich egal, woher man kommt […], dann ist die Welt einfach schöner […]„.
Weiter sagt er zu Feldmann, „ich hab Fotos von euch gesehen, ihr seid stabile Kerle, ihr seid stabile Jungs. Ich feier das, ihr haltet zusammen, ihr macht dies das aber fürs falsche Ende, wenn du mich fragst„.
Der Gegner sei nicht „der Ausländer“ und auch nicht „der Steven„, der Gegner sitze in der Politik. Obwohl Feldmann nach seiner politischen Ansicht Manuellsen gerne des Landes verweisen würde, gibt er ihm bezüglich der „Schwäche der Bundesregierung“ recht.
Am Ende des Videos nennt Manuellsen ihn seinen Bruder. Nun könnte man argumentieren, dass eine Annäheurng stattgefunden hätte und Dialog immer gut ist. Doch einem Menschen eine Plattform zu geben, welcher dann mit „Anstand„, wie Manuellsen es nennt, seine rechtsradikalen Argumente vertritt, ist in Zeiten, in welchen sich der Anschlag von Hanau jährt, nicht nur kritisch zu betrachten, sondern blanker Hohn, gegenüber den zahlreichen Opfern rechter Gewalt.
Hier seht ihr den Dialog:
Die netten Nazis aus Dorstfeld.#Manuellsen König der Doppelmoral.
Rassismusbeauftragter aber Neonazis feiern.@Ananas_Ares @clautemoney @stevebackman_1 @Korallenherz pic.twitter.com/ghnfG42RPH— KiezBerliner (@kiez_berliner) February 16, 2023
