Fler erklärt: "Aggro Berlin war im Endeffekt mein Label"

Flizzy der CEO und Labegründer von Maskulin, wurde gestern von einem Anrufer in Erklärungsnot gebracht, da dieser ihm durch die Hintertür vorwarf, dass er es nicht schaffen würde, seine Signings bekannt zu machen.

Maskulin

Flers 2011 gegründetes Label hatte tatsächlich in letzter Zeit vor allem damit ein Problem, dass es quasi keine Signings gab. So verabschiedeten sich Silla, Sentino, jalil und Mosenu nach und nach von Labelvater Flizzy. Mosenu startete Anfang 2020 sogar einen Spendenaufruf, um sich aus dem Vertrag freikaufen zu können.

Einzig Bass Sultan Hengzt ist seit knapp zwei Jahren offiziell bei Maskulin gesigned. Und natürlich Newcomerin Rosa, die „First Lady“ des Labels, welche seit fast einem Jahr offiziell beim Label ist.

Vorwürfe

Bei FlerCall meldete sich ein Anrufer zu Wort und fragte ziemlich direkt, wieso es niemanden bei Maskulin geben könne, der die gleiche Reichweite besitzt. Ob er es nicht gebacken bekäme, als Labelchef seine Signings „groß zu machen„. Farid Bang hätte es mit seinem Label geschafft, selbst zurückgesteckt und seinen Signings Reichweite verschafft, in dem er „das Maximale rausgeholt“ hat, also wieso er nicht?

Ich habe Freunde gesigned

Flizzy reagiert ruhig und beginnt damit, dem Anrufer zu vermitteln, dass Aggro Berlin vor allem durch ihn Künstlerzuwachs bekam und diese erfolgreich wurden. Kitty Kat und auch Silla wären wegen ihm zu Aggro Berlin gekommen, obwohl Silla dort nie unter Vertrag stand, weil das Label vor Vertragsschluss dicht machte. „Die waren alle sehr erfolgreich. Es war im Endeffekt mein Label, aber ich war da nur Künstler, ich war da nicht der Labelchef“.

Und auch in Bezug auf Maskulin, hat Flizzy eine Antwort: Er habe leute gesigned, die mit ihm aufgewachsen sind und Freunde waren, was den Vorteil hätte, dass man zusammen wachsen und erfolgreich werden könne. Der Nachteil sei jedoch, dass man sich die Leute nicht individuell rauspicken könne, wie eine Fußballmannschaft, die aus guten Freunden bestehe. Doch er betont, „meine Signings hatten davor und danach nie wieder so erfolg wie unter Maskulin„. Außerdem wären viele nicht in einer klassischen Signing-Situation gewesen, sondern hätten nur im Umfeld von Maskulin mitgearbeitet. Weiter habe Fler keinen Labelmanager, mit welchem die Labelarbeit definitv leichter zu stemmen wäre.

Dann spricht er von seinem weiblichen Signing Rosa. Sie habe sich keine schlechtere Zeit aussuchen können, in die Musikbranche einzutreten. Beide Tracks, „Gib’s Mir Richtig“ und „Wie der Wind“ mit Rosa seien nicht durch die Decke gegangen, da der „Markt gerade gef*ckt“ sei. Sie habe drei Kinder und wolle Geld verdienen, trotzdem sei sie loyal und „heult nicht rum„. Die meisten Artists wären dazu nicht fähig gewesen, so Fler weiter. So habe zum Beispiel Sentino bei Maskulin einen Song geamcht, der ein Hit wurde, und habe sich dann wieder vom Label getrennt.

Fler verstrickt sich ein wenig in seinen Aussagen, so bleiben zwei Fragen stehen. Liegt es nun daran, dass die Artists rund um das Label alles Freunde sind und dementsprechend nicht so talentiert, dass wirklich Hits entstehen könnten? Oder liegt es daran, dass die Artists nicht loyal genug sind und nach einem produzierten Hit das Label verlassen wollen? Letzten Endes würde er nicht die Schuld auf andere schieben, wenn er sagt, „die meisten sind nicht dafür gemacht!„.

Das ganze Video gibt’s hier: