Gucci Mane veröffentlicht Monsterprojekt mit 80 Tracks

Gucci Mane, der mit richtigem Namen Radric Davis heißt, wurde in Alabama geboren und in den Straßen Atlantas sozialisiert. Seit seinem ersten Studioalbum „Trap House“ von 2005 war der Rapper zwar immer aktiv, leider aber auch häufig im Gefängnis, was seiner Karierre nicht sehr dienlich war, da es bekannterweise kein Aufnahmestudio im Knast gibt.

Nachdem er von Mitte 2014 bis 2016 mal wieder einsaß, veröffentlichte er kaum wieder an der frischen Luft, sein Album „Everybody Looking„. In „No Sleep“ rappt der 1017-Labelboss,

Fuck the feds, fuck the police, fuck the DEA (DEA) / I can’t even sleep, I got so much to say„.

Auf Deutsch in etwa „fick die Bundespolizei, fick die Bullen, fick die Drogenvollzugsbehörde / Ich kann nicht mal schlafen, weil ich so viel zu sagen habe„.

Und da er immernoch, wie es scheint, so viel zu sagen hat, veröffentlichte Mane nun nach „So Icy Boyz 22“ mit schlappen 56 Tracks die Fortsetzung „So Icy Boyz: The Finale“ mit unfassbaren 80 Tracks. Das ganze Projekt ein Mal durchzuhören dauert 3 Stunden und 51 Minuten. Produziert wurde die ambitionierte 1017-Kompilation von Grammy-Gewinner Zaytoven. Auf dem Projekt sind Feautures wie 2Chainz, Trey Songz, Offset, Lil Baby, Quavo, Poo Shiesty, und DJ Da Juiceman vertreten, und obwohl er auf den meisten Tracks selbst dabei ist, ließ es auch Platz für Signings wie KATO2x, Lil Rye, TLE Cinco, Sett und Critter. Auch ist auf dem Album sein „Letter to Takeoff„, in welchem er den Tod des Amigos-Rappers betrauert, „Hitting“ mit 1017-Signing TLE Cinco, zu welchem es seit dem 09.12. auch ein Video gibt, „Spin“ mit KATO2x, und schon weitaus ältere Tracks.

Das muss mit Abstand die längste veröffentliche Kompilation innerhalb des Genres sein, und erinnert aufgrund der schieren Länge an Eko Fresh. Dieser hat nämlich im Kontext der Corona-Krise und der Langeweile des Lockdowns den wahrscheinlich längsten Single-Track geschrieben. Der Track mit dem Titel „2020 Bars“ konnte nämlich eine Länge von fast einundhalb Stunden aufweisen.

Innerhalb der Entwicklung hin zu immer kürzeren Tracks, EPs, und Alben, sind Experimente wie diese durchaus erfrischend. Einzig viel Zeit muss man mitbringen um sich die Musik dann auch zu Gemüte zu führen.