"Ich war baff!": King Orgasmus One über Auftritt bei Maischberger

King Orgi war zur 128. Folge des „100% Realtalk Podcasts“ zu Gast bei MC Bogy und B-lash, und erzählte nicht nur über Details des legendären Auftritts bei „Maischberger„, in welchem Alice Schwarzer den „Pornorapper“ in Erklärungsnot brachte.

Zunächst wird klargestellt, dass nicht nur eigentlich Bushido statt King Orgasmus One 2007 in der Sendung hätte sein sollen, sondern dass Alice Schwarzer, die Pop-Feministin und Herausgeberin der Emma, auch Ersatz für die damals schwangere Maischberger gewesen sei.

Weiter erklärt der Rapper, Labelchef und Pornoproduzent, der mit richtigem Namen Manuel Romeike heißt, dass er baff gewesen sei, nachdem Alice Schwarzer begann, Textpassagen aus dem indizierten Song „Du Nichts, Ich Mann“ vorzulesen und kritische Fragen zu stellen. Es sei vor der Sendung zusammen mit Orgis Anwalt und der zuständigen Agentur vereinbart worden sein, dass indizierte Songs und Alben nicht zum Thema werden sollten, dass dies dann doch geschah überraschte den Rapper. Weiter reden sie über den Kontext der denkwürdigen Sendung, darum dass es „zu hart gewesen“ sei, dass eine Frau eingeladen wurde, welche Opfer einer Vergewaltigung geworden war, und dass nach dem Auftritt einige der Publikumsgäste sogar Autogramme von Orgi wollten. Denn Anfang der Nullerjahre war der sogenannte „Porno-Rap“ als Nische erfolgsversprechend. Heute ist dies zum Glück nicht mehr vorstellbar, dass Texte über sexualisierte Gewalt, und Frauenhass auf eine so breite Hörerschaft trifft und kommerzialisiert werden können.

Du wurdest auf jeden Fall fett in die Falle gelockt“ analysiert B-lash und sagt weiter, dass Bushido genau „den richtigen Move“ gemacht hätte, nicht zu kommen. Denn Bushido würde zwar heute mit regenbofenfarbenem T-Shirt Interviews geben „aber damals wars schon anders“.

Die Frage von Alice Schwarzer, ob ihm sowas nicht peinlich sei wurde damals mit „nein“ beantwortet, es sei „Kunst“ und „auch son bisschen Partystimmung„. Im aktuellen Interview scheint es, als ob der mittlerweile 42-Jährige heute mit der gleichen Antwort kommen würde.

Wer sich auch ein Bild über die Meinung von Orgi, zur Nutzung homophober Texte im Deutschrap machen will, kann sich hier den Podcast in voller Länge anschauen. In Kurzfassung: laut King Orgasmus One würden ja alle wissen, dass „ja nicht direkt die Schwulen gemeint“ sind. Man würde ja nicht an einen „wirklichen“ Schwulen denken, wenn man das Wort benutze, um sein Gegenüber zu beleidigen. Dass das Wort überhaupt als Beleidigung genutzt wird, scheint aber in dieser Runde niemand kritisch zu hinterfragen.

Ausschnitte aus der denkwürdigen Folge von „Menschen bei Maischberger“ gibt es hier zu sehen: