Fler im Gerichtssaal: Erst Geständnis dann Beleidigungen

Wie die FAZ berichtet, endete die Anhörung, in welcher Fler sich am Mittwoch im Amtsgericht Berlin-Tiergarten mehreren Vorwürfen stellen musste, nicht ohne Eklat. So soll der Ex-Aggro Berliner eine Frau beleidigt haben, während diese als Zeugin über Fler aussagte. Im Raum steht Körperverletzung, Beleidigung, Bedrohung und Sachbeschädigung, doch Fler möchte die Anschuldigungen diverser Zeugen und Zeuginnen nicht länger über sich ergehen lassen und verlässt wutentbrannt den Gerichtssaal. Nach dem Knall der Türe ist kurz Stille im Raum, auch sein Verteidiger kann ihn nicht dazu bewegen, zurückzukommen.

Dennoch, davor gesteht Fler aka Frank White die Prügelattacke an einem Kameramann im März 2020. Damals soll der Rapper vor der Louis-Vuitton-Boutique am Kurfürstendamm von einer jungen Journalistin interviewt worden sein. Als der Kameramann auch auf die Freundin von Patrick Losensky, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, hält, fordert er diese auf nicht seine Freundin zu filmen. Offenbar fühlte er sich bedrängt, schob die Kamera weg, zerstörte diese planmäßig, wie es in der Anklage heißt und schlug zu.

Ein weiterer Anklagepunkt umfasst die üble Beleidigung zweier Frauen. Anfang 2020 setzte Fler über sein Instagram-Account sogar 2000 Euro Kopfgeld auf eine von ihnen und schrieb dazu: „Wer die N*tte ran bringt 2000 €„. Es ging wohl darum, dass sich die Frauen im Kontext einer Kampagne mit dem Namen #unhatewomen, welche Sexismus im Rapgame anprangerte, auch auf eine Line von Fler bezogen.

Beide Vorwürfe hängen zusammen, da es genau um die Sexismusdebatte und ihre Konsequenzen ging, auf die Fler vor der Prügelattacke angesprochen wurde.

Im Vorfeld der aktuellen Verhandlung kam es zu einer Einigung, welche dem Rapper im Falle eines Geständnisses maximal ein Jahr und sechs Monate auf Bewährung garantierte. Bereits im März 2021 wurde Fler zu einer Geldbuße von 10.000 € und einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt, da dass Urteil allerdings noch nicht rechtskräftig war, wurde dieses in die am Mittwoch verhandelte Gesamtstrafe miteinbezogen. Damals ging die Staatsanwaltschaft und auch Fler selbst in Berufung.

Noch vor der Beleidigung und dem Herausstürmen aus dem Saal, soll der leicht zu provozierende Rapper gesagt haben, dass er „in Zukunft Konfrontationen aus dem Weg gehen“ werde.