Nach KC Rebell und XATAR Streit: Prozess um "Rapper-Krieg" beginnt

Köln. In der Stadt eskaliert im August 2016 eine Auseinandersetzung vor einer Shisha-Bar, bei welcher ein Mann schwer verletzt wird. In den Medien taucht schnell der Begriff „Rapper-Krieg“ auf. Die Tat soll eine Folge des Streits zwischen XATAR und KC Rebell gewesen sein. Drei Männer stehen nun wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht.

Am 15. August 2016 soll die Kölner Polizeistreife laut der Rheinischen Post einen Mann in einem demolierten Auto angehalten haben. Auch die Person im Fahrzeug habe schwere Verletzungen erlitten. Zuvor sollen Zeugen die Polizei alarmiert und von einem heftigen Streit vor der Shisha-Bar „Noon“ im Belgischen Viertel berichtet haben. Wie sich später herausstellt, soll der betroffene Mann damals Geschäftsführer einer Bar gewesen sein, die KC Rebell gehörte.

Während dieser Zeit erregte der Beef zwischen ihm und XATAR die Aufmerksamkeit der deutschen HipHop-Szene. Im Zuge eines Interviews äußerte der Alles oder Nix Records-Gründer, KC Rebell habe bei ihm signen wollen. KC – der damals noch bei Banger-Musik unter Vertrag stand – bestritt die Anschuldigungen und verglich die Label mit „S-Klasse fahren und Esel reiten“. In den darauffolgenden Tagen artete die Diskussion in einem Schlagabtausch aus, der mit dem Diss-Track „Dizz Da“ gegen XATAR endete. „Der Labelboss mit Überhype, am Handgelenk ist alles voll / Trotzdem nur ein kleiner Act, SSIO macht die Hallen voll / Mit Rap blieb der Erfolg aus, auch der Rest ging nicht so toll aus / Welcher Vollidiot startet auch im Vollrausch ’nen Goldraub“, heißt es in KC Rebells Lyrics.

In Folge der Veröffentlichung des Musikvideos zu „Dizz Da“ soll es schließlich zu der schweren körperlichen Auseinandersetzung gekommen sein. Besonders einer der Angeklagten (24, 38 und 44) habe sich laut der Kölner Rundschau durch den Track „in seiner Ehre verletzt gefühlt“. Warum genau und ob die Single und der Streit zwischen den Rappern tatsächlich der Auslöser war, ist bisher unklar.

Auch XATAR wurde laut Aussagen der Staatsanwaltschaft gegenüber der Kölner Rundschau damals als Mittäter betrachtet, weil er in der Nähe des Tatorts gesehen worden sein soll. Er soll sich im Beisein seines Anwalts dem Kölner Polizeipräsidium gestellt und eine Kaution hinterlegt haben. Im Frühjahr 2017 wurden die Ermittlungen jedoch mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt, so die Rheinische Post.

Der Bonner-Rapper soll im Gegensatz zu KC Rebell außerdem nicht als Zeuge vernommen werden. Der gestrige erste Prozesstag dauerte laut der Rheinischen Post „keine halbe Stunde“. Die drei Angeklagten sollen über ihre Verteidigung mitgeteilt haben, dass sie zunächst keine Angaben machen würden. Der Prozess soll am Mittwoch fortgesetzt werden.

Die beiden Rapper haben ihren Streit dabei schon 2017 beglichen. XATAR hatte KC Rebel in einem Facebook-Statement verziehen und auf Frieden plädiert: „[…] Ich habe zwar aus einigen Kellern einige Leichen rausgeholt und einen ekelhaften Song gemacht, aber ich werde den Song nicht rausbringen, weil ich von der Straße bin und jeder weiß, dass meine Beefs schon immer auf der Straße geklärt wurden und nicht in Songs! […] Vor allem aber ist diese Sache zu weit gegangen. […] Ich verzeihe KC, für seine Beleidigungen, und ich habe erfahren, dass ich Dich beleidigt habe, als Dein Vater sehr krank war… und vor Gott, das geht nicht.“ KC Rebel antwortete später: Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich es Dir hoch anrechne, dass Du dich für diesen Weg entschieden hast. Die Größe die du jetzt zeigst habe ich über zwei Jahre hinweg probiert aufrecht zu erhalten, in dem ich jeden Angriff in meine Richtung einfach nur ignoriert habe und über den Dingen stand.“ 

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