Preisliste für Songwriting: Animus spricht Klartext

Im Deutschrap kocht immer wieder die anhaltende Debatte über Songwriting hoch. Dass unter anderem Bozza und Laas Unltd. ihr textliches Talent auch dafür nutzen, mit und für andere Artists zu schreiben, ist zum aktuellen Zeitpunkt längst kein Geheimnis mehr. Jetzt spricht Animus auf Instagram im Bezug auf Songwriting Klartext. „Ich habe als Songwriter für Rap/Pop/RnB Künstler/innen mittlerweile über 150 Millionen Streams generiert.“ Da er häufig Anfragen zum Thema Songwriting erkläre, nutze er die Gelegenheit, um „[dazu] ein paar Worte“ zu sagen.

Für Animus sei es essentiell wichtig, „den/die Künstler/in und die Vision in irgendeiner Form zu verstehen.“ Es gehe dabei nicht darum, „bei allem einer Meinung [zu] sein.“ In bestimmten Punkten nicht unbedingt auf einen Nenner zu kommen, mache das Writing auch zu einer „kreative[n] Herausforderung“: „Je verschiedener wir also denken/fühlen/reden, desto mehr Ansporn für mich, den Text so zu schreiben, dass Artist, Label und Fans es feiern.“ Wenn er sich aber so gar nicht mit dem Artist identifizieren könne, lehne er Writing-Angebote „dankend“ ab.

Auch aus seinen Preisen macht Animus in seinem Post kein Geheimnis. „Ich ernähre mir meinem Job als Songwriter meine Familie, daher sollte klar sein, dass ich nicht umsonst arbeite“, schreibt er. Neben einer Vision, die Animus gefalle, sei deshalb auch ein „vernünftiges Budget“ ausschlaggebend für eine mögliche Zusammenarbeit. „Preise belaufen sich zwischen 2500 bis 3000€ je nach Aufwand pro Song.“ Wenn Animus nur am Schreiben einer Strophe oder Hook beteiligt sei, koste das zwischen 1000 und 1500€. „Wenn du einfach einen fertigen Song hast, den ich korrigieren soll (hier und da bessere Zeilen/Reime finden etc.), dann sind es 1000 bis 1500€ je nach Aufwand.“

Animus erklärt außerdem, wie eine Zusammenarbeit mit ihm als Songwriter in der Regel ablaufe: „Nachdem du/dein Team mich kontaktiert habt und ich den Auftrag angenommen habe, schickt ihr mir alle Infos/Daten zum Song. […] Wir arbeiten dann den Song zu eurer Zufriedenheit aus.“ Jeden Auftrag, der bei ihm eingehe, könne Animus allerdings nicht annehmen; „sowohl [s]eine Zeit als auch [s]eine Kreativität“ seien „begrenzt“. Die finanziellen Rahmenbedingungen von Anfang an geklärt zu haben, sei aus der Sicht von Animus ebenfalls essentiell. „Ich habe in der Vergangenheit sehr schlechte Erfahrungen gemacht, bei denen ich im Voraus gearbeitet habe (Geschrieben, Studio gemietet dies das) und danach meinem Geld hinterherrennen oder es sogar per Anwalt einklagen musste“, erklärt er. „Ich hab keine Nerven mehr dafür und auch es auch nicht mehr nötig, meinen Kopf mit sowas zu f*****, daher wird erst bezahlt und dann gearbeitet.“

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