Ali Bumaye fordert: "Bushido, warum gibst du mir nicht mein Geld?"

April 2021: Nach fast acht Monaten im Zeugenstand wurde die Befragung von Bushido im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder beendet. Gestern sei Bushido seitdem erstmals wieder vor Gericht erschienen, schreibt watson.de. Mit Ali Bumaye im Zeugenstand ging der Prozess in die nächste Runde. Auch Rapper Fler war am gestrigen Mittwoch als Zeuge geladen. Aufgrund der bestehenden Corona-Regeln sei ihm der Zutritt zum Gerichtsgebäude jedoch verwehrt worden. Die Befragung musste verschoben werden, ein neuer Termin sei zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bekannt, heißt es im Tagesspiegel.

Ali Bumaye, der in der Vergangenheit über Jahre hinweg sowohl mit Bushido als auch Arafat Abou-Chaker zusammengearbeitet hatte, habe sich vor Gericht erstmals öffentlich über seine eigene Trennung von Arafat Abou-Chaker geäußert, berichtet watson.de. Bisher war über die Beweggründe der Trennung nur spekuliert worden. Ali Bumaye hatte vor einigen Wochen via Instagram bekannt gegeben, sich „einvernehmlich und im Guten“ von seinem Management getrennt zu haben und „allen nur das beste“ zu wünschen. „Für alle, die auf Böses hoffen, wir haben uns auf die beste Art getrennt und werde meinem Cousin immer dankbar sein.“ B.Z. will aber von “massive[n] Streitigkeiten [im Hintergrund]” erfahren haben. Laut watson.de habe Ali Bumaye das Verhältnis zu Bushido und Arafat Abou-Chaker als „eigentlich immer gut“ beschrieben, mit Bushido habe er sich auf freundschaftlicher Ebene sogar besser verstanden als mit Arafat Abou-Chaker. Doch dann sei es zum Bruch mit Bushido gekommen. „Ich weiß auch nicht, woher die Ablehnung plötzlich kam“, zitiert watson.de Ali Bumaye. Bushido habe plötzlich angefangen, ihn zu beleidigen und „Geschichten zu erzählen“.

Mit dem Managerverhältnis zu seinem Cousin Arafat Abou-Chaker sei Ali Bumaye schön länger „unglücklich“ gewesen, habe er vor Gericht angedeutet. Als es bei der Trennung von Bushido und Arafat Abou-Chaker zu einem gemeinsamen Treffen aller Rapper des Labels gekommen sei, „darunter [auch] Shindy und Samra, sei Ali Bumaye deshalb auch „der Kragen geplatzt“. Arafat Abou-Chaker habe ihn beruhigen müssen, schreibt watson.de. Ali Bumaye sei schon zu diesem Zeitpunkt „mit vielen Dingen unzufrieden“ gewesen und „habe dann mal gesagt, was [ihn] stört.“

Ali Bumaye habe angegeben, mit Arafat Abou-Chaker einen „Künstlerexklusivvertrag“ gehabt zu haben. Er habe sich aber nicht gut betreut und berücksichtigt gefühlt, heißt es weiter. Arafat Abou-Chaker soll dann auf Ali Bumaye zugekommen sein. Er habe gesagt, dass er die Trennung wolle – in den Augen von Ali Bumaye sei genau das ein „Segen“ gewesen. „Arafat wollte nichts mehr mit Musik zu tun haben“, zitiert watson.de Ali Bumaye. „Ich habe mich darüber gefreut, weil er konnte sich ja gar nicht um mich kümmern.“ Ali Bumaye habe im weiteren Verlauf dann von den Anfängen seiner Karriere erzählt. Er habe damals für Bushidos Crew auf Tour gearbeitet, bis Arafat Abou-Chaker ihm vorgeschlagen habe, das Rappen auch selbst auszuprobieren. Bushido soll „davon nicht begeistert gewesen“ sein, Ali Bumaye habe es trotzdem getan. Seine aufkommende Unzufriedenheit sei vor allem auf die angeblich ausbleibende Bezahlung zurückzuführen. Bushido soll irgendwann aufgehört haben, Ali Bumaye abzurechnen. Aus der Sicht von Ali Bumaye schienen noch immer nicht alle Rechnungen beglichen zu sein. „Warum gibst du mir nich einfach mein Geld?“, soll Ali Bumaye Bushido am gestrigen Mittwoch vor Gericht angefahren haben.

Diese Aussage habe vor Gericht zu einem „Streit der Anwälte über Vertragswirrwarr“ geführt. Denn Ali Bumaye hatte laut eigenen Angaben bei Arafat Abou-Chaker unter einem „Künstlerexklusivvertrag“ gestanden – und nicht bei Bushido. Folglich müsse er sich das angeblich ausstehende Geld auch von Arafat Abou-Chaker einholen. Doch Ali Bumayes Vertragsverhältnisse hätten wenig mit dem eigentlichen Verhandlungsgegenstand zu tun gehabt. „Es scheint, als wollten beide Parteien die Gelegenheit nutzen, um vorbeugend zu argumentieren, warum ihr Mandant nicht für eine mögliche Forderung von Ali Bumaye aufkommen muss, sollte es darüber zu einem Rechtsstreit kommen“, beschreibt watson.de die Situation vor Gericht. Auslöser der Diskussion sei ein „angeblich zweiter Exklusivvertrag zwischen Bushido und Ali Bumaye“ gewesen, der laut Ali Bumaye aber schon kurz nach seiner Unterzeichnung zerrissen worden sei. Bushidos Anwalt habe am gestrigen Mittwoch trotzdem eine angebliche Kopie des besagten Vertrags vorliegen gehabt. Doch welches der beiden Vertragsverhältnisse war nun das gültige? Diese Frage sei unklar geblieben, schreibt watson.de.

Zum eigentlichen Verhandlungsgegenstand habe Ali Bumaye nur wenig zu sagen gehabt.  “Ich war nicht dabei, Spekulationen sind Quatsch”, zitierte der Tagesspiegel den Rapper. Ali Bumaye habe davon gesprochen, dass es im Zusammenhang mit den Vorwürfen “viel heiße Luft” gebe, hieß es dort weiter. Arafat Abou-Chaker habe zu ihm gesagt, dass die gemachten Vorwürfe nicht stimmen würden.

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