"Change wird insane": RIN über Deutschrap, Newcomer*innen und 2022

In der neusten Folge des Podcasts „Deutschrap rasiert“ war RIN zu Gast. Gemeinsam ließen er und Reece das Jahr 2021 Revue passieren. Die letzten zwölf Monate schienen für RIN eine aufregende Zeit gewesen zu sein: Sein Studio-Album „Kleinstadt„, das insgesamt 18 Songs beinhaltet, feierte am 29. Oktober Release. Das besagte Projekt stellte eine Hommage an RINs Heimatstadt Bietigheim-Bissingen dar. Außerdem erfüllte sich der Rapper mit dem Kauf eines Porsches einen seiner Kindheitsträume.

Im Podcast kamen die beiden auch auf die Musikbranche zu sprechen: Sie thematisierten unter anderem, wie schwer es sein kann, ein Szenen-internes Mitglied dieser zu sein. „Das heißt Musikindustry. 50% Musik. 50% Insdustry. Das muss man auch verstehen. Und Industry heißt nicht irgendwie bei Erfolg […] ein Restaurant zu gründen oder so, sondern es heißt wirklich langjährige arbeiten. Da hinzugehen, wo es weh tut. Wo es nervt. Wo dir von außen niemand auf die Schulter klopft und sagt, ‚krasser Move‘, sondern du machst es, weil du denkst/hoffst, dass es in zwei bis drei Jahren Früchte trägt.“, so RIN. Der Start einer Musikkarriere würde sich nicht von Anfang an als erfolgreich auszeichnen. Um in der Szene langlebig beständig zu bleiben, müsse man kontinuierlich dafür arbeiten. Erst dann sei die Chance vorhanden, langjährigen Erfolg zu generieren. RIN dürfte aus Erfahrung sprechen: Aus dem Deutschrap-Kosmos ist der Künstler derzeit nicht mehr wegzudenken. Mit seinen Projekten dürfte er zu einer der Deutschrap-Größen unserer Zeit zählen. Er fügte hinzu: „So bald du anfängst Sachen zu machen im Herzen, die dich nicht erfüllen, gehst du kaputt. Das Geld kann dir lange helfen, dieses Traumschloss so aufrechtzuerhalten, aber letztendlich kannst du’s ja nicht so – wenn du Abends alleine bist, dann bist du alleine im Bett, dann ist keiner da. Selbst wenn du einen Partner hast, oder Partnerin, […] irgendwann bist du alleine mit deinen Gedanken. – Ich bin fest der Überzeugung, man muss seinem Herzen hinterher arbeiten.“

Außerdem thematisierten die beiden einige Newcomer*innen des Deutschraps. So scheint RIN musikalisch von den Boloboys überzeugt zu sein. „Boloboys fand ich krass. Ich glaub, die werden gut.“ Die Crew, die aus den Membern makkoSin DavisCAN MIT ME$$ERtoobrokeforfijibeslik meisterOkfella und Loco Candy besteht, ist ein zusammengewürfeltes Kollektiv aus Skatern, Tattoo-Aficionados, Poeten, Träumern, aber vor allem Freunden. Außerdem lebt der Spirit des Punks im HipHop der Boloboys: Das Beweisen toobrokeforfijiCAN MIT ME$$ER und Loco Candy immer wieder, in dem sie sich auch im Punk, Rock und Indie-Rock ausprobieren.

Weiterhin fuhr RIN fort: „An Kreativität fehlt es nicht. Es werden einfach die Crews, die das beste Team hinter sich haben, zerreißen. Crews gibt es oft und viele und auch interessante, aber die, die halt am stringentesten arbeiten, werden’s halt reißen […] Manchmal koppeln sich auch einzelne Akteure ab, wenn die dann riesiger werden […] gibt’s ja auch […] Ich glaub‘ der Change ist den Leuten gar nicht so klar, wie insane der sein wird. Ich glaub viele Künstler werden nächstes Jahr aufwachen und merken, ‚oh mein Gott, ich kann mit meinem Instagram-Channel einfach gar niemanden mehr erreichen und auch mit meinen Promophasen‘ – das will einfach kein Mensch mehr sehen […].“

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