t-low: "Mein ganzes Leben hat sich dieses Jahr verändert"

In der neusten Episode unserer Hotbox waren die LiTKiDS zu Gast! Das Künstlerkollektiv, das aus den Rappern t-low, Heinie Nüchtern und Sevi Rin besteht, wobei letzterer krankheitsbedingt leider ausgefallen ist, hat uns einen Besuch in Berlin abgestattet. Begleitet wurden sie von ihrem „fünften LiTKiDS-Member“ Daannyy. Gemeinsam ließen sie das Jahr 2021 Revue passieren, sprachen über den Anfang ihrer Rap-Karriere und gaben ihre Vorsätze für nächstes Jahr bekannt.

Mit seinem Track „Ordentlich“ hat es t-low im Jahr 2020 geschafft, sich einen Namen im Deutschrap-Kosmos zu machen. Seitdem ist der Rapper aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Erschienen ist besagtes Projekt auf der EP „Life Changed“, die am 25. September 2020 erschien. Wie bereits angeführt, bildet er mit seinen Rap-Kollegen Heinie Nüchtern und Sevi Rin gemeinsam das Künstlerkollektiv LiTKiDS. Doch wie haben sie sich kennengelernt? „Ich bin nach Berlin gekommen. Wir haben uns kennengelernt. Am ersten Tag, wo wir uns kennengelernt haben, habe ich hier ein Video gedreht. Dann haben wir uns drei/vier Monate nicht gesehen […] dann bin ich nach Berlin gefahren und habe mir zwei Face-Tats‘ stechen lassen bei den Jungs und dann waren wir halt da und das war legendary […] da hab ich schon geheult vor Lachen. Das war so lustig. Da ging’s richtig ab […] weißt du noch, dass Sevi da irgendwie Probleme hatte mit seinem Merch? Und in der Küche stand: ‚Verkaufen. Wenn man was verkauft, bedeutet das, dass der Kunde was bekommt‘ […] es waren so drei Chaoten in einem Zimmer“. Grund für den erneuten Besuch von t-low in Berlin sei ein Versprechen gewesen, dass er gegenüber seiner Community gegeben hatte: Sobald er eintausend monatliche Hörer*innen erreicht hatte, wollte er sich ein Face-Tattoo in der Hauptstadt stechen lassen. Seiner Aussage ging er nach und setzte seine Worte in Taten um. „Und dann wurden die LiTKiDS gegründet.“ Auf Anhieb schienen sich t-low, Heinie Nüchtern und Sevi Rin gut miteinander zu verstehen. Auch musikalisch harmonieren die drei Rapper miteinander. Eine Lieblingserinnerung der LiTKiDS sei das „Bettenlager in Kreuzberg“.

Der Lebensstil der Rapper schien sich in diesem Jahr drastisch verändert zu haben. In 2020 war ich noch broke as fuck, verriet uns t-low in der Hotbox. In einer Zeitspanne von knapp zwölf Monaten hätte sich für t-low, Heinie Nüchtern und Sevi Rin alles verändert. Doch der Erfolg kam nicht einfach so: „Ich hab davor vier Jahre gehustlet.“, sagte t-low. Schon seit geraumer Zeit schien er auf seinen Erfolg hingearbeitet zu haben. Nachdem er vor ein paar Jahren noch auf einer „Baustelle“ wohnte, scheint er sich mittlerweile eine „nice Bude“ leisten zu können. „[…] wenn ich zurückdenke, hatte ich den Spaß meines Lebens mit meinen Jungs.“

Die Streaming-Zahlen der Rapper sprechen für sich: Gemeinsam verzeichnen die LiTKiDS knapp zwei Millionen monatliche Hörer*innen. Eine beeindruckende Zahl, wenn man bedenkt, dass das Künstlerkollektiv noch nicht allzu lange besteht. Doch warum haben sie überhaupt angefangen, sich mit Rap auseinanderzusetzen und selbst Musik zu kreieren? „[…] weil ich nicht arbeiten gehen wollte. Das kann man auch gar nicht beschreiben. Das passiert irgendwie. Bei mir war’s in der Nacht beim Zocken […] ich war mit einem Kollegen – Shoutout Widar – der hat dann damals einfach so gesagt: ‚Ich hab mir ein Programm heruntergeladen‘ . […] dann hab ich mir das einfach auch heruntergeladen, hab mir auch so Sad Boys-Beats genommen und hab halt dann einfach so auf Deutsch schlecht rumgefreestylet […] das war das erste Mal, dass ich gerappt habe“, so t-low. Für seinen Kumpel Widar sei dies eine einmalige Aktion gewesen. Er hingegen hätte seit diesem Zeitpunkt angefangen, sich mit dem Rappen zu beschäftigen. „[…] ich bin am nächsten Morgen aufgestanden und hab weitergemacht.“ Auch Heinie Nüchtern gab bekannt, dass die Musikkarriere nicht geplant war. „Es ist irgendwie passiert.“

Doch welche Message wollen sie mit ihren Tracks vermitteln? t-lows Antwort: „[…] meine Message ist, ich mach so viel Musik über Drogen  […] aber auch genauso viele Tracks […], in denen ich darüber rede, wie Drogen auch sein können. Die Schattenseite. Jeder ist ein Vorbild irgendwie, auch, wenn man es nicht sein will […] Ich erzähle ja nur, was bei mir abgeht. Ich wüsste nicht, mit was ich sonst Musik machen soll, wenn ich nicht über das erzähle, was bei mir abgeht. Ich rate auf jedem Fall jedem davon ab, jegliche Drogen auch nur einmal auszuprobieren, auch wenn Leute bei mir in die Kommentare schreiben – hab ich auch gestern schon wieder gehabt – ‚ich will auch mal Codein ausprobieren.‘ Hab ich auch auf den Kommentar direkt geantwortet: ‚Mach nicht‘. Ist ja unnötig. Wenn du da nicht drinnen bist, weil du irgendwie zu früh angefangen hast in der Kindheit oder so, dann mach’s einfach nicht. Macht gar keinen Sinn. Wirklich. Das ist die Message. Auch wenn es sich in den Songs manchmal anders anhört.“

Dass dieses Jahr sehr aufregend für die Künstler gewesen sein muss, ist klar. Doch was waren die persönlichen Highlights der LiTKiDS 2021? „Nulldreinull Festival. Erster richtiger Auftritt vor sechs Tausend Menschen. 21 Uhr an nem‘ Samstag. Mainstage. Das war hart. 2021 war ein komplettes Highlight für mich. Mein ganzes Leben hat sich verändert […] Und 2022 wird es dann glaub ich noch besser“, so t-low. Heinie Nüchtern fügte hinzu, dass dieses Jahr, das bisher beste Jahr in seinem Leben war. t-lows Vorsatz für nächstes Jahr sei, ein weiteres Studio-Album zu releasen. „Ich will das Album droppen und ich will, dass es einfach weiter geht. Es muss nicht mal so laufen, wie 2021. Das war Ausnahmezustand, was passiert ist. Dass zwei Songs so […] viral gegangen sind […] Ich glaub 2022 wird geil. Einfach leben.“ Wir sind auf jeden Fall gespannt, was die LiTKiDS 2022 für uns bereithalten!

Autorin: Jessica Lehner

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