"Geschichte der Hassrapper": Blokkmonsta und Co. releasen neue Doku

„Als Weihnachtsgeschenk hat Hirntot dieses Jahr etwas ganz besonderes“: Mit diesen Worten meldete sich das Label Hirntot, das unter anderem von dem Rapper Blokkmonsta gegründet wurde, bei seiner Community. Gestern erschien auf dem YouTube-Channel eine knapp dreistündige Dokumentation, die uns ins Jahr 2007/2008 zurückführt. „Auf über 3 Stunden erzählen wir unsere Version der Geschichte, die 2007 und 2008 durch die Medien ging. Über die Razzien, den „Hassrapper“-Prozess und die Folgen, die das Ganze für uns hatte. Außer uns kommen noch zahlreiche andere Künstler zu Wort, die ähnliches erlebt haben, sowie Kulturwissenschaftler, Anwälte und Journalisten, welche die Ereignisse historisch und soziologisch einordnen“, so die Beschreibung.

Aus einem Bericht des Tagesspiegels geht hervor, dass sich Björn D. alias Blokkmonsta, Tomasz M. alias Uzi und Raphael B. alias Schwartz im Jahr 2008 vor dem Gericht verantworten mussten. Grund dafür seien die Texte der Künstler gewesen: „Die Staatsanwaltschaft wirft den 22- bis 26-jährigen „Hirntot“-Musikern unter anderem vor, öffentlich zu Straftaten aufzurufen. Insgesamt sollen sie sich sechs Straftaten schuldig gemacht haben – von der Beleidigung bis zur Volksverhetzung. So sollen die Beschuldigten auch eine CD veröffentlicht haben, auf der die grausame Tötung von Polizisten beschrieben wird.“

Das Label gab bekannt, dass die Dokumentation als zeithistorisches Dokument zu betrachten ist“ und sie „viele der Aussagen“, die sie „damals getätigt haben, heute vermutlich nicht mehr so sagen“ würden. „[…] weil wir einfach älter und reifer geworden sind.“ Trotz dessen sei sie ein wichtiger Bestandteil der „Hirntot-Geschichte“.

Doch warum erschien das Projekt erst jetzt? „Sollte 2008 erscheinen. Kurz vor Release gab es wieder SEK-Einsätze und alles wurde beschlagnahmt. Wir haben die Rechner erst letztes Jahr wiederbekommen und konnten somit eine 13-Jahre alte Dokumentation endlich in ihrer ursprünglichen Fassung veröffentlichen.“, so Blokkmonsta selbst. Darin sollen außerdem weitere Rapper*innen, Anwält*innen, Meinungs- und Zensurenforscher*innen zu Wort kommen. Laut dem Rapper sei es ein „wichtiger Beitrag zur Kunstfreiheit der Musik/Deutschrap-Geschichte.“

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