"Disrespectful to him": Juice WRLDs Mutter über posthume Projekte

Gestern veröffentlichte das Magazin XXL ein Interview, in dem sich Carmela Wallace, die Mutter des verstorbenen US-Rappers Juice WRLD, zu Wort meldete. Sie sprach über die Kindheit ihres Sohnes Jarald alias Juice WRLD, die Stiftung „Live Free 999“, die sie nach seinem Tod gründete und posthume Projekte, die in den letzten Monaten releast wurden.

Knapp zwei Jahre ist es her, dass der Künstler im Alter von nur 21 Jahren gestorben ist. Während einer polizeilichen Durchsuchung seines Privatjets am Flughafen Chicago-Midway, die durch Beamt*innen des Chicago Police Departments und des FBIs erfolgte, erlitt Juice WRLD einen plötzlichen Krampfanfall und kollabierte. Kurze Zeit später wurde er im Krankenhaus für tot erklärt. Stattgefunden hatte das Geschehnis am 8. Dezember 2019. Laut dem Obduktionsbericht hatte der Rapper eine Überdosis von Oxycodon und Kodein in seinem Blut. Mitglieder seines Teams berichteten, dass der Rapper mehrere Pillen eingenommen hatte, um sie vor den Einsatzkräften zu verstecken. Der Fotograf Chris Long, der mit Juice WRLD zusammenarbeitete, widersprach dieser Theorie: “J did not swallow a bunch of pills because the police where at the airport.“ Chris Long machte auf den Drogenkonsum des Rappers aufmerksam: Niemand habe genau darüber Bescheid gewusst, welche Menge an Drogen Juice WRLD tagtäglich konsumiert habe. Sicher sei nur, dass sein Konsum absurde Dimensionen erreicht hatte.

Carmela Wallace erzählt, dass sie und ihr Sohn eine enge Bindung miteinander pflegten. Auch in Tracks sprach Juice WRLD über seine Mutter und ihre Erziehungsweisen. Vom Drogenkonsum ihres Sohnes scheint sie anfänglich nichts gewusst zu haben. Nachdem sie jedoch einige Tracks von ihm gehört hatte, sei ihr bewusst gewesen, dass Juice WRLD einen inneren Kampf mit sich selbst pflegte. Gespräche über diese Thematik hätten sie miteinander geführt. Ihr sei jedoch bewusst gewesen, dass ihr Sohn ihr nicht alles erzählt habe. Eine transparente Beziehung sei für sie dennoch wichtig gewesen, denn sie wollte sich vor ihm nicht verstellen und offen mit ihm über Probleme sprechen können. Juice WRLD habe ihr versprochen, sich professionelle Hilfe zu suchen. Dazu sei es jedoch nie gekommen.

Nach dem Tod ihres Sohnes habe sich Carmela Wallace dazu entschieden, die Stiftung „Live Free 999“ zu gründen. Diese möchte Personen helfen, den richtigen Weg zu finden und Angstzustände, Depressionen und Drogenabhängigkeit zu bekämpfen. Doch wie kam es dazu? „Well, I was hurting, painful. And then I started receiving messages from people, how [Jarad’s] music helped them with depression and anxiety. And I felt like it was a void. I felt like it was my obligation to continue that message—Jarad’s message of healing—’cause he really touched on mental health in his music. He talked about mental health. So, I felt like as his mom, I needed to carry that forward“, so äußerte sie sich gegenüber XXL. Sie würde gerne die Botschaft vermitteln, dass niemand alleine ist. Auch wenn der Weg einmal aussichtslos scheint, gäbe es Personen, die diese Gefühle nachempfinden könnten.

Auch zu posthumen Releases ihres Sohnes äußerte sie sich: Dem Producer Billy, der bereits zu Lebzeiten mit Juice WRLD zusammenarbeitete, würde sie ihr vollstes Vertrauen schenken. Er kümmerte sich meist um die Produktionen der posthumen Singles/Alben, die erscheinen. „My involvement is they might play the songs for me before the music is released like the last album. […]  My involvement is I give the thumbs up, but Bibby does what Bibby does. He picks the songs and puts everything together […] He would put stuff out that really represents him [Jarad] well. And he puts the love and labor into producing something really good, so I would never take that away.“

Doch auch andere Projekte von Juice WRLD seien nach seinem Tod geleaket worden. Diese stammen nicht von dem besagten Produzenten und seien ohne die Einwilligung seiner Mutter veröffentlicht worden. Sie verstehe, dass Personen ihren Sohn und seine Musik vermissen würden, jedoch sei dies nicht der richtige Weg, ihn am Leben zu halten. „Let us give you our best. Leaked music is not necessarily cleaned up music, it’s just leaked, it’s not finished. So, it’s just a lot of work just going into it. It’s a bit disrespectful to him, honestly, to leak his music like that. But I know that monster is there, been there and it’s not going anywhere. We can just do our part and put out good music. He made a lot of music.“

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