"Vermeidbare Tragödie": Travis Scott von Festivalbesucher verklagt

Mindestens acht Tote, mehrere Verletzte: So lautet die traurige Bilanz des ASTROWORLD FESTIVAL. Am vergangenen Freitag war es dort nur wenige Stunden nach Festivalbeginn zu einer Massenpanik gekommen. Mindestens acht Menschen seien in dem Gedränge ums Leben gekommen. Für Travis Scott, der sich in mehreren Statements tief bestürzt über die Ereignisse zeigte, könnte die Tragödie nun auch juristische Folgen haben. Denn wie mehrere Medien berichteten, habe ein Festivalbesucher Travis Scott verklagt. Travis Scott sei in der Vergangenheit bereits zweimal zu Strafzahlungen verurteilt worden, weil „er Fans dazu ermutigt hatte, Sicherheitsbarrieren zu überspringen und die Bühne zu stürmen“, heißt es bei stern.de. Auch Drake, der als Überraschungsgast neben Travis Scott auf der Bühne stand, soll von der Anklage betroffen sein.

Ein Besucher, der laut eigenen Angaben bei der Massenpanik „schwer verletzt“ worden sei, wirft den beiden vor, mit ihrer Performance das Publikum aufgehetzt zu haben und somit wesentlich zur Entstehung der Massenpanik beigetragen zu haben. Das geht unter anderem aus Medienberichten des Stern hervor. Er fordere nun eine Million Dollar Schadensersatz. Die britische Boulevardzeitung Daily Mail berichtete, dass der Kläger Travis Scott sowie Drake und verantwortliche Organisatoren aufgrund von „Fahrlässigkeit“ verklagt habe – die angebliche Anklageschrift wurde am Sonntag in der Daily Mail veröffentlicht. „Defendants were negligiert for inciting a riot and violence“, heißt es dort.

Laut Kristian Paredes, so der Name des Klägers, sei es bereits kurz vor dem Auftritt von Travis Scott zu ersten Tumulten gekommen. „The crowd became chaotic and a stampede began leaving eight dead and dozens including Kristian Paredes severely injured“, schreibt Daily Mail. „Many begged security guards hired by Live Nation Entertainment for help, but were ignored“, heißt es weiter. Weiter habe der Kläger die Ereignisse als „vorhersehbare und vermeidbare Tragödie“ bezeichnet, so zitiert spiegel.de. Das Konzert sei nicht auf sichere Weise geplant und durchgeführt worden. Aus Berichten des Berliner Kurier geht hervor, dass neben Kristian Paredes ein weiterer Besucher Travis Scott und den Großveranstalter Live Nation verklagt haben soll.

„There are a lot of unanswered questions“, so Sylvester Turner, Bürgermeister der Stadt Houston, im Rahmen einer Pressekonferenz am vergangenen Samstag. „Over the next several days, several weeks, could be even longer, we’ll take an in-depth look at everything that took place, why it took place, what steps we can do moving forward to mitigate an incident of this kind from taking place.“ Die Polizei hattestrafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Beamte des Mord- und Drogendezernats seien an den Ermittlungen beteiligt, heißt es auf spiegel.de.

Bereits seit 2018 veranstaltet Travis Scott das ASTROWORLD FESTIVAL in seiner Heimatstadt Houston. “Ich bin am Boden zerstört von dem, was gestern Abend passiert ist. Meine Gebete gelten den Familien und all denen, die von den Ereignissen auf dem Astroworld-Festival betroffen sind”, so Travis Scott in seinem Statement auf Twitter. Das Houston Police Departement habe seine volle Unterstützung bei weiteren Ermittlungen, außerdem bedankt er sich für das schnelle Handeln.

Travis Scott wird vorgeworfen, seinen Auftritt trotz der aufkommenden Panik fortgesetzt zu haben. Spiegel.de schreibt, dass laut einem Bericht des Houston Chronicle Travis Scott seinen knapp 75-minütigen Auftritt mehrmals kurz unterbrochen habe, nachdem er bemerkt hatte, „dass in der Nähe der Bühne einige Besucher in Not waren.“ Er soll das Sicherheitspersonal darum gebeten haben, den Besucher*innen zu helfen, heißt es dort weiter. Zu der Anklage hat sich Travis Scott zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht geäußert.

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