"Komme mir verarscht vor“: Hanybal kritisiert koloniale Straßennamen

„Denkt daran, wie viele Schwarze Menschen tagtäglich dort z. Bsp. in die U-Bahn ein & aussteigen und nicht mal wissen, dass sie gerade […] auf’s übelste verhöhnt werden.“ Hanybal richtete sich heute Morgen mit einem längeren Thread an seine Twitter-Follower*innen und die Stadt Frankfurt am Main. Darin kritisiert er die Straßenbenennung nach Kolonialherren und geht insbesondere auf das Beispiel der „Miquelallee“ und der U-Bahn-Station „Miquel-/Adickesallee“ ein. „Es gibt Tausende Frankfurter/innen wie mich, die NICHT wollen, dass die Straßen/Haltestellen unserer Stadt nach Kolonialherren benannt sind!!!! ÄNDERT DAS BITTE“, fordert der Rapper die Stadt auf.

 

 

Die beiden Orte sind nach dem deutschen Politiker Johannes von Miquel benannt, welcher nicht nur ehemaliger Bürgermeister der Stadt war, sondern ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Kolonialvereins zählte, der die deutsche Kolonialexpansion vorantrieb„Jede/r Frankfurter/in weiß […], wie sehr ‚Miquel‘ hier im alltäglichen Sprachgebrauch ist. Das ist, wenn man weiß wofür dieser Mann stand, mehr als nur problematisch!!! Ich komme mir extrem verarscht vor!!!“

 

 

Er fügt seinen Tweets außerdem einen Auszug aus dem „Leitfaden zur Straßenbenennung“ der Stadt Frankfurt am Main hinzu, welche besagt: „Benennungen nach Personen, die Ziele, Handlungen oder Wertvorstellungen verkörpern, die dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland oder der Verfassung des Landes Hessen zuwiderlaufen oder dem Ansehen der Stadt Frankfurt a.M. schaden, sind unzulässig.“ Laut Hanybals persönlicher historischen Bewertung, müsse beides aufgrund dessen umgehend umbenannt werden.

 

 

Die Stadt Frankfurt a.M. reagierte bisher nicht auf die Forderungen.

 

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