"KLEINSTADT": Alles was wir über RINs neues Album wissen

„Zusammenhalt, Loyalität, gesellschaftliche Verantwortung und Engagement für seine Heimatstadt“: Mit diesen Worten beschrieben die Journalist*innen der Bietigheimer Zeitung das neuste Projekt von RIN. Am heutigen Freitag hat der Bietigheimer-Rapper musikalisch nachgelegt und sein mittlerweile drittes Studio-Album ‚KLEINSTADT‘ veröffentlicht. Insgesamt befinden sich auf dem Projekt 18 Tracks. In einem Interview, das RIN vor einiger Zeit gegenüber Felix Lobrecht gegeben hatte, äußerte sich der Rapper erneut: „Große Musik muss nicht aus der großen Stadt kommen“.

Wir haben für euch alles aufgelistet, was wir über „KLEINSTADT“ wissen:

 

Rückblick auf RINs Diskografie

Am 12. Januar 2018 releaste RIN sein Debüt-Album ‚EROS‘. Mit dem besagten Projekt polarisierte der Rapper zum damaligen Zeitpunkt in der Musikbranche. So warfen ihm einige Fans vor, dass er den Sound von ‚EROS‘ mit zukünftigen Alben nicht toppen könne. Dies verriet der Rapper Felix Lobrecht im gemeinsamen Interview. „Alle waren so ‚das toppt er nicht nochmal, das bleibt der Typ von ‚EROS““. Seit dem Beginn seiner Karriere habe RIN gewusst, dass er den „ungemütlichen Weg“ gehen müsse. „Das habe ich mir als Aufgabe gesetzt: Ich gehe für immer den ungemütlichen Weg“.

Im Jahr 2019 folgte dann sein zweites Studio-Album ‚Nimmerland‘. „Dann kam ‚Nimmerland‘ und das ist tatsächlich doppelt so erfolgreich geworden wie ‚EROS'“. Laut eigener Aussage habe RIN die Erwartungshaltungen einiger Personen übertroffen. Doch die Arbeit an dem Projekt schien auch negative Seiten mit sich zu führen: So gab er bekannt, dass er sich nach der Arbeit an ‚Nimmerland‘ „komplett durchgebrannt“ gefühlt habe. „Ich habe angefangen Dinge zu machen, die ich nicht mal kann“. Um das Projekt zu perfektionieren, habe er in diversen Bereichen selbst mitgearbeitet: Cover, Mix & Master und Co.. RIN selbst sei ein Perfektionist, seit dem er klein ist. Früher habe er „Angst vor Ablehnung“ gehabt und daraus resultierte die Charaktereigenschaft des Rappers, die er bis heute beibehalten habe. Seit der Kindheit habe er ein „Verlangen“ danach gehabt, „akzeptiert zu werden“. Doch diese „Schwäche“ habe er zu seiner „größten Stärke“ gemacht.

 

Arbeit am neuen Album ‚KLEINSTADT‘

Die Corona-Krise schien dem Künstler bei der Arbeit an seinem jüngsten Album geholfen zu haben. „Es hat meiner Mukke und dem Album so gutgetan […] weil ich einfach komplett befreit wieder Mukke machen konnte […]“. Im letzten Jahr habe sich der Rapper vollkommen auf die Entstehung neuer Musik vorbereiten können. Außerdem habe er sich bewusst dazu entschieden, im Jahr 2020 nur wenige Songs zu releasen. Die einzigen Projekte, die von RIN im letzten Jahr folgten, waren die gemeinsame Single „Oh Junge“ mit Kool Savas (auf dem gleichnamigen KitschKrieg Album „KitschKrieg“), der Kollabo-Track „Ayo Technology“ mit Kynda Gray und seine Solo-Single „DAS RENNEN“. Auch der Track „Centre Court“, auf der RIN gemeinsame Sache mit Ufo361 und Bausa machte, erschien am 18. Dezember. Die Community des Rappers dürfte sich deshalb umso mehr auf das neue Album „KLEINSTADT“ freuen.

 

‚KLEINSTADT‘

„Ich wollte halt, dass es nicht danach klingt, was alle machen“. RIN sei sich von Anfang an im Klaren darüber gewesen, dass er sich mit KLEINSTADT‘ von der Masse abheben wolle. Wenn man in einer Dekade auf die Musik unserer Zeit zurückblicke, solle man das besagte Album mit dem Sound des „Südens“ identifizieren. Ich wollte halt einfach unbedingt, dass es etwas gibt, wo man in zehn Jahren zurückspringen kann – deswegen hieß auch mein erster Song ‚Dirty South‘ – weil ich wollte, wenn man so eine Deutschrap-Landkarte erstellt, […] sagt, der Süden klingt so […] Für mich war es eben auch die perfekte Analogie zum amerikanischen Dirty South, der – obwohl alles gleich klingen müsste – es nicht tut […]“.

„Mit ‚KLEINSTADT‘ hat sich RIN nach eigenen Angaben endgültig freigemacht. Von den Erwartungshaltungen der anderen und auch von den eigenen. Aber auch von der Idee, wie deutscher Rap zu klingen hat – auch und vielleicht gerade deshalb, weil er darauf in den letzten Jahren mit seinen Songs und Shows selbst einen nicht unwesentlichen Einfluss gehabt hat“, so die Bietigheimer Zeitung.

Beim Hören des Albums fällt auf, dass RIN einen klaren Einblick darin gibt, wie sein emotionales Innenleben aussieht. Obwohl einige Personen erwarten könnten, dass es dem Rapper heutzutage an nichts mehr mangle, scheint dies jedoch nicht so zu sein. Denn RIN thematisiert auf ‚KLEINSTADT‘ negative Aspekte, die das Leben mit sich bringen kann. Der Rapper kehrt sein emotionales Innenleben auf Tracks wie ‚YUGO‘ nach außen und gibt seine Gefühle preis: „Niemand kann mich heute hassen, wie ich es gerade selbst mach. Ich muss nie mehr Lügen, wenn ich übers Leben rappe. Deshalb keine Steine mehr, nur noch an meiner Kette […] Sonne scheint, doch Leute werden immer kälter. Meine Eltern werden immer älter. Sag mir was hat sich von Geld verändert? […] Damals wollte ich immer in die Zeitschrift, heute weiß ich, dass es nicht so geil ist […]“.

RIN scheint keinerlei Angst davor zu haben, seine Gedanken offenzulegen. Dies könnte ein Grund dafür sein, warum seine Musik bei seinen Hörer*innen so gut ankommt. Anstatt sich unerreichbar für Personen zu machen, zeigt RIN, dass er ein Mensch ist, wie jeder andere. Obwohl es ihm finanziell an nichts mangelt, habe er auch Probleme, mit denen er kämpft. Dinge, die er sich früher erträumt habe, hätten sich schlussendlich nicht so positiv herausgestellt, wie sie letztendlich sind.

Außerdem thematisiert er auf ‚KLEINSTADT‘ das Schubladen-Denken einiger Personen, die Liebe, Geld und philosophiert über das Leben. So äußert er sich unter anderem auf dem Track ‚ADHS‘: „Am Wochenende kommt die Sadness“. Was ihm vor allem auf seinem jüngsten Projekt gelingt, ist, die Hörer*innen mit der Benutzung von Metaphern in eine eigene Welt zu führen: In seinen Tracks malt RIN Bilder mit Worten. „Schwarz-Rote Augen wie Spidy“.

‚KLEINSTADT‘ scheint ein weiteres Projekt zu sein, das RIN durchaus gelungen ist. In Sachen Songwriting hat er erneut einen Weg gefunden, seine Gefühle charmant auszudrücken. Es scheint, als hätte er seine Stärke weiter ausgefeilt. RIN beweist erneut sein Gespür für Melodien und zeigt einen bewussten Umgang mit seiner Stimme. Musikalisch inspiriert hätten ihn außerdem Outkast: Der Rapper habe in den letzten Jahren oftmals die Musik des Künstlerkollektivs gehört. Auch ein Track, der sich auf dem Album befindet, sei von Outkast inspiriert worden. RIN ist vor allem dafür bekannt, dass er den Vintage-Stil feiert: Dies spiegelt sich auch in dem Projekt wider, denn er macht Andeutungen auf die Beatles und weitere Künstler*innen, die für Langlebigkeit in der Musik stehen. Auch bei den Visuals seiner Musikvideos setzt der Rapper oftmals auf einen altmodischen Look.

Die Bietigheimer Zeitung fügte hinzu: „Zehnmal Gold und dreimal Platin für Singles wie ‚Dior 2001‘ und ‚Keine Liebe‘, Gold und die 1LIVE Krone für sein Debüt ‚Eros‘, mehr als eine halbe Milliarde Streams für den Nachfolger ‚Nimmerland‘. Natürlich ist das alles beeindruckend“. In der Vergangenheit konnte RIN seine Community bereits musikalisch überzeugen. Auch die deutsche Musikbranche scheint der Künstler mit seinem Sound geprägt zu haben. Wir sind gespannt wie das Album ‚KLEINSTADT‘ bei seinen Fans ankommt. Hört selbst rein:

 

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