"In der HipHop Welt nicht willkommen": Laas spricht über Ängste

„Hi, meine Name ist Laas und das hier ist meine Story“: Mit diesen Worten wandte sich Laas, der unter anderem als Songwriter für Shirin Davids kommendes Album „Bitches brauchen Rap“ mitwirkt, gestern an seine Community. Weiterhin fuhr er fort: „Ich war immer ein Underground Rapper. 2016 kannte man in der Szene meinen Namen, den meisten Hörern war ich jedoch höchstens als Featuregast, Back Up oder aus Diss Lines anderer Rapper ein Begriff“. Der Künstler gab einen Einblick in seine Vergangenheit und in seine Gefühlswelt: So habe sich sein damaliges Album „Daemon“ nicht gut verkauft und die Personen aus seinem Umfeld hätten ihm daraufhin geraten, sich aus dem Musik-Business zurückzuziehen. „Ich lebte bei Freunden auf der Couch und hatte selbst kaum noch Hoffnung dass es mit der Musik irgendwie noch funktionieren könnte“.

Kurze Zeit darauf sei er von einer Person gefragt worden, ob er sich vorstellen könne, an dem Album von seinem Rap-Kollegen Ali Bumaye mitzuarbeiten. „Ein paar Monate später war ich fest integriert im damals größten Rap Label, das Deutschland zu bieten hatte. Ersguterjunge. Arafat fragte mich im Dezember 2016, nachdem ich an drei Alben im Hintergrund mitgewirkt hatte, ob ich mir nicht vorstellen könnte dort zu signen“. Zum besagten Zeitpunkt sei Laas obdachlos gewesen. Da er sich in der HipHop-Welt nicht „allzu willkommen“ gefühlt hatte und er bei EGJ „von Tag eins ohne jedes Vorurteil“ aufgenommen wurde, unterschrieb er den Vertrag. „Nun war ich nach 15 Jahren struggle endlich irgendwo angekommen, wo es plötzlich wieder Sinn machte an meine Musik zu glauben“. Auch die Ansicht seines Umfelds hätte sich geändert: Nachdem sie ihm anfänglich geraten hätten, einen anderen Berufsweg einzuschlagen, würden sie sich jetzt darüber freuen, dass er an der Seite, der Größen des Deutschraps steht. „Jeder hatte die Geschichte des Labels ehrfürchtig und mit jeder Menge Interesse verfolgt und natürlich wusste ich ebenfalls auf was ich mich einlasse“.

Die damalige Situation scheint seiner Aussage nach ein großer Lebensumschwung für den Künstler gewesen zu sein. „[…] neuen Situation, in der ich erstmal lernen musste dass jeder meiner Schritte auch mein gesamtes Team mit repräsentiert. Mache ich Fehler kann das auf das Team zurückfallen […] Schon gar nicht wollte ich Arafat oder Bushido verärgern […] An diesem Punkt kehrte ein alter Bekannter in meinem Leben zurück […] Mein guter Homie Angst. Laas sei damals von der Angst geprägt worden. So sei es ihm auch schwergefallen, sein emotionales Innenleben nach außen zu kehren. „Ich habe einfach versucht keinen Fehler zu machen und war dadurch wie versteinert“.

Sein damaliger Beef mit Kollegah und Farid Bang sei „längst aus der Welt gewesen“. „Bis zu diesem Abend als […] Bushido wie aus dem Nichts in einer Videoansage zu seinem Album Black Friday den Satz fallen liess dass Laas jetzt bei ihm unter Vertrag stehe und jeder der nochmal einen Diss gegen mich bringt, mit den Konsequenzen zu leben hätte“. Damit machte er Laas und die Artists, die bei EGJ unter Vertrag standen, zur Zielscheibe für „JBG3“. „So wurde mein Name zum Auslöser für eine der größten Streitigkeiten in der bisherigen Deutschrap History. Meinem alten Homie Angst spielte das in die Karten“. Zum damaligen Zeitpunkt würden sich einige Handlungen seinerseits auf seine Angst zurückführen lassen. Er selbst hätte zwischen zwei Parteien gestanden: Kollegah und Farid BangBushido und Arafat. „Ich denke ihr habt alle mitbekommen wie die ganze Sache ausgegangen ist […] Mir ist jeder Worst Case in der Szene passiert aber ich bin immer noch hier […] Deswegen bin ich heute in der Lage davon zu erzählen“. Auch gegenüber Kollegah, Farid Bang, Bushido und Arafat würde er keine negativen Gefühle pflegen. „Ich habe durch diese extreme Erfahrung einen Teil meiner Ängste besiegt“.