erbenderkultur: HipHop ist kein Instrument der Gentrifizierung

„Wir sind kulturelle Erben der Berliner HipHop-Kultur, die wir zum Teil seit den 1980er mitbegründet haben und bis heute aktiv prägen“: Mit diesen Worten wandte sich das Künstlerkollektiv erbenderkultur via Instagram an ihre Community. Weiterhin fuhren sie fort: „Durch Aneignung der kulturellen Insignien und Ästhetik von HipHop wird schon seit Jahren weltweit die fortschreitende Gentrifizierung durch getarnte Immobilien-StreetArt-Kampagnen vorangetrieben“.

Die Künstler*innen wollen Kritik daran üben, dass durch die Aufwertungen von Stadtteilen des Landes, oftmals bestimmte Personen durch wohlhabendere Bevölkerungsschichten vertrieben werden und HipHop kein Instrument für die Gentrifizierung ist. Auch auf den verstorbenen Künstler Maxim, der als HipHop-Pioneer gilt, machten sie aufmerksam: So wurde ein „plakatives ‚Maxim‘-Motiv in Kreuzberg gemacht“, „ohne den engsten Kreis seiner Freunde oder Familie zu konsultieren“. Beteiligte seien zudem nicht darüber informiert worden, „dass es sich bei dem ‚Memorial-event‘ um eine Deutsche Wohnen finanzierte PR-Veranstaltung“ gehandelt habe. Auch weitere Informationen „zu dem wahren Hintergrund der Veranstaltung“ sollen vorenthalten worden sein. Die erbenderkultur nehmen dies als „respektlosen Versuch der Aneignung“ ihres „kulturellen Erbes“ auf. Das Kollektiv fordert zudem eine Stellungnahme der Verantwortlichen.

PR Kampagnen würden sich laut Aussagen der Künstler*innen oftmals als „kulturelles Kunstprojekt“ tarnen und falsche Assoziationen zur „Kiez-Kultur – der Geschichte der 36Boys, BK’s und Graffiti – herstellen“. Die Intention der PR-Kampagnen sei hierbei die Aufbesserung des eigenen Images. „[…] um dadurch den Anschein zu erwecken, dass Sie sich um die Stadt, die Menschen und bezahlbaren Wohnraum kümmern, während sie seit Jahres genau das Gegenteil tun“. Auch Rapper Pashanim machte unter anderem auf den „Offenen Brief“ des Kollektivs aufmerksam, in dem er ihn via Instagram mit seiner Community teilte.

 

[contentcards url=“https://www.16bars.de/newsartikel/283509/i-love-rap-music-die-bet-hip-hop-awards-wurden-verliehen/“ target=“_blank“]