Eko Fresh: "Nicht nur ein Meister im Rappen, sondern im Leben"

„Ich war schon zwei mal komplett bei null – sogar weniger als null“: Eko Fresh, der momentan das Release seines neuen Albums „Abi“ feiert, war zu Gast im Passion Talk von Akay. In diesem spricht er unter anderem über Rückschläge und seinen Status als „Abi“ im Rap-Game.

Eko Fresh ist seit jahrzenten fester Bestandteil der deutschen Rap-Szene. Doch der Kölner hat sich mittlerweile mehrere Standbeine aufgebaut. Der Unternehmer, Schauspieler, Label-Chef und Musiker habe sich seinen Veteranenstatus im Game erarbeitet und lasse nun den jungen, aufstrebenden Künstlern den Vortritt: „Ich kann nicht immer mit den jüngsten Typen die jetzt rauskommen mithalten, ihre ganze Energie nur in den neuen Song stecken„. Er sieht sich mehr als Experte, als „Abi“, der ab und zu eingreift. Er sei von der alten Schule, der pre-Internet-Zeit und sieht darin im Vergleich zu heutigen Newcomer*innen auch Vorteile: Früher war dein Charisma auf der Bühne entscheidend, die Leute die von früher kommen haben das auch noch„. Bei heutigen Newcomern*innen hätte man nicht das Gefühl zu wissen, wen die Rapper*innen wirklich darstellen: „Die zeigen uns nicht wirklich wer die sind„. Eko wolle sich immer weiter aus dem Game zurückziehen aber ständig in Bewegung bleiben und genau das machen, worauf er Bock hat. So bahnte sich der Kölner unter anderem einen Weg in die Schauspielerei und baute sich verschiedene Side-Businesses auf. Er bezeichnet die Moves als „Exit-Plan„.

Sein Weg nach oben sei aber steinig und keineswegs gradlinig verlaufen. Ohne schmerzliche Erfahrungen wäre er nicht da, wo er heute ist. Er habe stets sich selbst vertraut: „Ich war schon zwei mal komplett bei null, sogar weniger als null,  schon zwei mal komplett von neuem aufgebaut. Wenn du einmal weißt, wie das geht. Das Geld kommt sowieso, die Frage ist ob du das weiter liefern kannst„. Aus seinem „Abi„-Wissen und allem, was er sich aufgebaut hätte, habe er verschiedene Lehren gezogen. Mit eiserner Disziplin und Vertrauen in sich und seine Sache, hätte er nun nicht mehr „die Fische, sondern die Angel“: Du musst dir das nehmen, was dir zusteht, du musst es nicht mal auf eine ekelhafte Weise tun, das will ich eigentlich damit sagen. Das ist nicht easy, das hat etwas mit eisenharter Disziplin zu tun. […] Jetzt haben wir nicht die Fische, sondern die Angel. Deswegen kannst du uns alles wegnehmen und wir würden es nochmal machen. Auch der Missgunst, die einem als erfolgreiche*r Rapper*in entgegen gebracht wird, muss man sich stellen. Um im Game zu bestehen, müsse man nicht nur das Rappen, sondern das Leben meistern: „Manchmal ist es so, wenn dir was leicht fällt, wird es dir nicht gegönnt. Und diese Sache war definitiv der Fall. Du musst nicht nur ein Meister im Rappen sein, sondern im Leben. Du musst das Leben meistern, das ist manchmal viel wichtiger.“

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