"Krankheit": Kontra K kritisiert Designer-Hype im Deutschrap

Fake Gucci, fake Louis, fake alles Mögliche„: Das öffentlich-rechtlichen Media-Outlet STRG_F veröffentlicht eine neue Reportage, die den Namen „Gucci & Rap: das Geschäft mit Fake-Klamotten“ trägt.

In dieser wird der neuartige Hype zu Luxus-Klamotten der jungen Generation, auch Generation Z genannt, untersucht. Der Hang zu Designer-Klamotten sei nach Recherchen des STRG_F-Teams in den letzten Jahren enorm angestiegen. So sei der Umsatz, den die Luxus-Unternehmen bei den unter 26-Jährigen verzeichneten, in den letzten fünf Jahren verdreizehnfacht worden. Das Marketing, der großen Marken, konzentriere sich in den letzten Jahren hauptsächlich auf die Generation Z. Sprachrohr dieser Generation sei der Deutschrap, der einen gewaltigen Teil zu dem Drang, zu Luxus-Artikeln, von jungen Menschen beiträgt. Potenzielle Hörer*innen könnten sich diese jedoch nicht leisten. Fast die Hälfte der Chart-dominierenden Rap-Songs der letzten fünf Jahre, enthielten Lyrics über Designer-Klamotten. Dies führte dazu, dass diese sich an den Schwarzmarkt für gefälschte Designer-Klamotten wendeten, um ihren Vorbildern nachzuahmen und wie sie aussehen zu können. Rapper*innen und Influencer*innen werden als Werbemittel eingesetzt und es sei bewiesen, dass die Nachfrage drastisch steige, sobald eines der Idole, den Artikel auf Social Media bewerbe.

Teil dieser Generation Z sei Rapper Lil Shrimp, der in der Dokumentation zu Wort kommt: „Wenn du Gucci trägst, ist schon cool […], in Rap-Videos willst du dich ja auch von der besten Seite präsentieren, du bist der krasseste„. Jedoch sei auch bei Lil Shrimp nicht immer alles original: „Du holst dir das als Fake, weil du dazugehören willst […] und du dir das vielleicht auch nicht leisten kannst„. Er interessiere sich bereits seitdem er zehn Jahre alt ist für Designer-Klamotten.

Wir haben ziemlich viel verkackt„: Auch Rapper Kontra K, der in seinem Track „Asphalt & Tennissocken“ auf die Thematik hinwies, besitzt in der Reportage einen Redebeitrag. „Und zu sagen, ja sind nicht unsere Kinder, ist die billigste Ausrede. Wir formen die nächste Generation und wir wurden auch geformt. Und wir sind schon verkackt. Wir haben schon ’nen leichten Einschnitt. Ich glaube, wir geben den weiter, mal zwei.“ Auch er sei Teil dieser „Krankheit“, würde Menschen seine Luxus-Artikel jedoch nicht unter die Nase reiben. Er kritisiert die jüngste Bewegung zum Fake-Materialismus: Früher ging es darum, wie krass man war. Heute geht es darum, welche krassen Sachen du hast„.

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