"Geht euch ficken": badmómzjay & Katja Krasavice an UEFA

Gestern hat die Tagesschau einen Beitrag via Instagram veröffentlicht: Die Allianz Arena in München wird im nächsten Spiel der Fußball-EM, mit deutscher Beteiligung, heute Abend gegen Ungarn nicht als Zeichen für Gleichstellung und Toleranz in den Regenbogenfarben beleuchtet werden. Nachdem sich bereits Shirin David zu dem Thema geäußert hatte, folgten ihr nun auch badmómzjay und Katja Krasavice.

Hintergrund dieser Aktion war unter anderem die Kritik an dem jüngst verabschiedeten LGBTQI-feindlichen Gesetz der ungarischen Regierung. Dieses besagt, dass sämtliche Bildungsinhalte und Werbungen mit LGBTQIInhalten untersagt werden sollen. Die Stadt München wollte ein Zeichen gegen Intoleranz setzen und das Stadion während des Spiels in Regenbogenfarben beleuchten. Der Antrag bei der UEFA sei allerdings abgelehnt worden.

badmómzjay meldet sich via Instagram-Story: „Geht euch bitte ficken. Ihr fuckt ab, ihr nervt. Keiner von der LGBTQ+ Community mag euch, weil ihr einfach alle immer nur ein auf macht mit eurer komischen Marketing-Scheisse: Pride wir sind für alle da. Hell love is love. Love is love und ein Hurensohn ist ein Hurensohn und ihr fuckt uns einfach heftig ab“, so die Rapperin, die die Entscheidung der UEFA nicht nachvollziehen zu können scheint. Sie verstehe nicht, wo das „scheiss Problem“ liege.

Die Rapperin kritisierte, dass viele Personen und auch Unternehmen sich nur während des Pride-Months solidarisieren würden: „Ihr sagt nie was. Keiner gibt einen Fick auf uns. Wir müssen alles alleine machen. Aber dann immer am Pride-Month hat jede Marke alles voll geknallt mit der Regenbogenflagge überall. […] Und wenn das vorbei ist, dann seid ihr wieder still und nicht mal am Pride Month könnt ihr euch zusammenreißen. Dann passiert hier noch so eine Kacke“. Laut ihr würde man, abgesehen von diesem Monat, das restliche Jahr über die LGBTQI-Community „hinweg gucken“. Sobald der Pride-Month vorbei sei, seien die Leute wieder „still“.

Nachdem sie diese Story veröffentlicht hatte, sei sie von einem Fan kontaktiert worden, der gesagt habe, dass sie und Betroffene „ihren scheiss weiter machen“ und „keinen Fußball schauen“ sollen, da das nicht „in die Branche gehöre“. badmómzjay jedoch konnte diese Nachricht nicht nachvollziehen: „In welche Branche soll das gehören? Das sollte in jede Branche gehören“, äußerte sich die Rapperin. Ein gesellschaftlich so relevantes Thema solle in jeder Branche thematisiert werden.

Auch Katja Krasavice solidarisierte sich mit der LGBTQI-Community und konnte oben genannte Handlung ebenfalls nicht nachvollziehen. Via Instagram-Story machte sie auf diese Thematik aufmerksam, teilte den Beitrag der Tagesschau und wandte sich direkt an die UEFA: „Traurig. Liebe ist keine Politik“, schrieb sie. Die Rapperin sprach sich gegen den Entschluss aus: „Ich selbst kenne viele Menschen, die schwer verletzt wurden, nur weil sie gleichgeschlechtlich lieben. Da ist es das mindeste, dass dieses ‚böse‘ bunte Licht leuchten darf, als Zeichen, dass dieses Turnier, wie bereits in den Medien groß erwähnt, ‚FÜR ALLE‘ ist“, so Katja.

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