"Man muss auch mal leben": Cro brauchte Pause von der Musik

„Es ist nicht nur alles Glitzer“: Im Interview mit Aria Nejati spricht Cro nicht nur über sein aktuelles Album „trip“, sondern reflektiert auch seinen bisherigen Werdegang. Zwischen seinen letzten beiden Album „tru.“ und „trip“ lag eine Releasepause von vier Jahren. Letzteres hatte Cro Ende April veröffentlicht. Die für ihn ungewohnt lange Pause zwischen den beiden Releases erklärt Cro wie folgt: Irgendwann muss man auch mal leben […]. Dieses komplette mal Abschalten und was Anderes machen und weg von der Musik, um wieder Akkus aufzuladen.“ Die Zeit habe er außerdem genutzt, um in seiner Musik neue Dinge auszuprobieren und zu experimentieren.

„Ich lass eigentlich […] auf meiner Musik meistens gute Laune raus, um vom Alltag abzulenken“, erklärt Cro seine persönliche Motivation hinter seiner Arbeit. „Jeder, der seinen Quatsch, seinen Scheiß sag ich mal im Leben hat, der will lieber abgelenkt werden mal für zwei Minuten. Ich schreib auch nicht so gerne über meine Probleme, meine Probleme, das interessiert doch kein Mensch.“ Durch seine Arbeit als Musiker habe er selbst auch einige andere Erfahrungen einbüßen müssen: Während seine Freund*innen zum Beispiel draußen unterwegs waren, sei er oft im Studio gewesen. So seien nicht nur eigene Erlebnisse, sondern auch zwischenmenschliche Beziehungen seiner Karriere in der Vergangenheit zum Opfer gefallen. „Es ist langsam mal an der Zeit, doch was zu erleben“, habe er sich nach dem Release seines Albums „tru.“ im Jahr 2017 gedacht. In der öffentlichen Wahrnehmung werde oft vergessen, dass man als Künstler*in auch viel aufgebe: „Genau darum geht’s eigentlich, dass man viel opfert, viel arbeitet. Auch wenn die Leute denken ‚ja, der chillt ja nur die ganze Zeit auf Bali und macht da seine Millionen oder so und hat eine gute Zeit […]‘, aber ich bin halt am arbeiten, rund um die Uhr.“ 

Vor knapp zwei Jahren ist Cro dann „nach Bali geflüchtet“, wie er selbst im Interview mit Aria Nejati erklärt. Grund dafür sei ein immenser Druck von außen gewesen, dem er nicht mehr habe standhalten wollen. „Du wirst verfolgt. Jeder, der ins Studio kommt, immer nur Cro, immer nur Thema nächstes Album […]. Da musste ich einfach mal weg, um Leute kennenzulernen, die mich nicht kennen.“

Konkrete Pläne, seine Maske in naher Zukunft abzulegen, habe Cro aktuell nicht. Natürlich stelle er sich manchmal vor, wann und ob es den richtigen Moment geben könnte, sich von seinem Markenzeichen zu trennen. Mit seiner Maske sei er in der öffentlichen Wahrnehmung nicht so sehr emotionales Wesen, sondern werde eher als „kalte Hülle“ wahrgenommen. „Deswegen denke ich mir manchmal, es wäre vielleicht nicht schlecht. Nicht wegen dem erkannt Werden, sondern nur, dass Menschen mich besser kennenlernen.“

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