Loredana: landete wegen Panikatacke in der Notaufnahme

In dem Podcast „Danke, gut“ trifft Miriam Davoudvandi Menschen des öffentlichen Lebens und redet über psychische Probleme und Erkrankungen, um diese zu entstigmatisieren.

In der letzten Folge sprach sie mit Loredana über die Ängste und Panikattacken der Rapperin, die sie seit ihrer Kindheit begleiten.

Der Tod ihres Vaters

Loredanas Vater ist an einem Schlaganfall im Jahr 2019 verstorben, „das war der schlimmste Tag [ihres] Lebens“ aber gleichzeitig sei sie stark gewesen und habe realisiert, dass der Tod ein Teil des Lebens sei. Ihr Vater sei als guter Mensch gestorben, und da sie dass auch wolle, versucht sie nun, „ein besserer Mensch zu sein„.

Gleichzeitig hätte sie damals keine Zeit gehabt den Tod ihres Vaters zu verarbeiten. Sie empfindet das aber als gut, da die Arbeit sie davon abgehalten hätte verrückt zu werden.

Panikattacken

Als die Moderatorin Loredana darauf anspricht, dass sie immer wieder auf Instagram mitteilen würde, dass sie Panikattacken hat, holt Loredana aus. Früher hätte sie nie darüber geredet, weil sie das Gefühl hatte, dass es nur schlimmer werden würde, je mehr Menschen darüber Bescheid wüssten.

Als Panikattacke bezeichnet man eine Alarmreaktion des Körpers, welche in der Regel nur wenige Minuten auftritt und keinen ojektiven äußeren Reiz benötigt. Die körperlichen Reaktionen werden von den Betroffenen häufig als (lebens-)bedrohlich erlebt.

Seit sie 7 oder 8 Jahre alt gewesen sei, leide sie unter Panikattacken. Alles fing an, als ihr Bruder sich übergeben hätte und sie dachte er würde sterben. Seitdem leide sie an Emetophobie, der Angst vor dem Erbrechen und halte sich deswegen auch von Alkohol fern. Nachdem sie dem Stress der Musikbranche ausgesetzt war, als ihr Name bekannter wurde, wären noch mehr Probleme dazugekommen. „Atemnot, Nachts zu viele Gedanken gemacht, dass ich gerade nicht richtig atme, […] um ehrlich zu sein, es nervt […].

In ihren jungen Jahren sei sie „bestimmt schon dreimal im Krankenhaus gelandet„, weil sie dachte dass die Symptome einer Panikattacke ihre Wurzel in körperlichen Leiden gehabt hätten. Viele Betroffene denken während einer Panikattacke, dass sie einen Herzinfarkt oder einen Lungenkollaps erleiden. „Dein Körper verarscht dich„, sagt sie und sobald sie dies akzeptiert hätte, wusste sie, dass diese wieder vorbeigehen würden.

Mittlerweile sei sie so langsam auf dem Weg der Heilung. Anfangs konnte ihr niemand helfen, doch der erste Schritt in die richtige Richtung sei die Akzeptanz darüber gewesen, dass sie diese Probleme mit sich trage. Viele hätten Angststörungen und Panikattacken und auch auf Instagram hätte sie viel Zuspruch erlebt, was ihr das Gefühl gab, dass das worunter sie leide, normal sei. „Und etwas was normal ist kannst du ein bisschen besser verabreiten„, sagt Loredana und vergleicht ihre Symptome mit einer Krippe, da viele Menschen darunter leiden würden.

Was ihr schließlich wirklich geholfen hätte, war eine Hypnose, denn bei Psychologen hätte sie nie die Ratschläge bekommen, die sie benötigt hätte. „Keiner hatte einen guten Ratschlag„, das wäre während der Schlafhypnose nicht passiert. Dort hätte sie zwar erzählt, doch gleichzeitig hätte die Hypnotiseurin ihr gut zugesprochen. Sie hätte sich danach wie neu geboren gefühlt.

Am Ende sei sie aber der festen Überzeugung, dass man selbst mit sich am besten kommunizieren könne und externe Hilfe nur der erste Schritt sei, die Kommunikation mit sich selbst zu erlernen. Das Gespräch endet sie mit den Worten, „Panikattacken gehen vorbei […] steh auf, nimm kaltes Wasser, fuck it, und mach viel Sport, Sport ist sehr gut„.

Das ganze Gespräch gibt es hier:

Falls du auch Probleme mit Angstsörungen oder Panikattacken hast, ist ein erster guter Schritt, dich darüber mit Menschen in deinem Umfeld zu unterhalten oder anonym unter dieser Nummer:

Telefonseelsorge: 0800 1110111