"Korruption gepaart mit Inkompetenz": Prinz Pi gegen Jens Spahn

„Amateure in Machtpositionen“: In einem langen Statement auf Instagram macht Prinz Pi seinem Ärger über Gesundheitsminister Jens Spahn Luft. Als Gesundheitsminister steht dieser aufgrund der andauernden Coronapandemie seit Monaten im Fokus der medialen Öffentlichkeit – und bietet damit auch Angriffsfläche für öffentliche Kritik. Aktuell werden aber nicht nur Spahns politische Entscheidungen kritisiert. Vielmehr sind es in den vergangenen Tagen seine persönlichen Finanzen, die Aufsehen erregen: Nachdem Jens Spahn eine Villa in Berlin-Dahlem gekauft hatte, war er mittels gerichtlicher Verfügung gegen verschiedene Medienhäuser vorgegangen, um die Offenlegung der Kaufsumme in Höhe 4,125 Millionen Euro zu unterbinden. In den folgenden Tagen war der politische Druck auf Jens Spahn gestiegen, in diesem Zusammenhang Transparenz zu schaffen. Seine Anwälte hatten daraufhin einen „Rechteverzicht“ erklärt.

Nun wird Jens Spahn zudem ein möglicher Interessenkonflikt vorgeworfen: Das Bundesgesundheitsministerium habe im vergangenen Jahr von der Burda GmbH 570.000 FFP2-Masken gekauft. Wie der Spiegel erklärt, gehe dies aus einer Liste des Ministeriums hervor, die in der vergangenen Woche an den Bundestag weitergeleitet wurde. Im Rahmen eines ganzen Artikels prüft der Spiegel nun, ob im Zusammenhang mit diesem Maskengeschäft ein Interessenkonflikt vorliegt. Denn: Daniel Funke, der Ehemann von Jens Spahn, leitet das Berliner Büro der Burda GmbH.

Dieser mutmaßliche Vorfall scheint bei Prinz Pi für einigen Unmut zu sorgen. Via Instagram äußerte sich der Rapper am vergangenen Sonntag zu den aufkommenden Vorwürfen gegen den amtierenden Gesundheitsminister: „Stell dir vor es ist Pandemie, und jede Menge Gastronomen reißen sich den Arsch auf, um den Maßnahmen gerecht zu werden, setzen Hygienekonzepte penibel um, gehen aber trotzdem reihenweise pleite. Wegen deinen nicht komplett nachvollziehbaren Maßnahmen, die wiederum andere Orte ohne jedes Hygienekonzept öffnen“, spricht er Spahn direkt an. „Cool, dass du selber so ein sicheres Gehalt hast“, teilt Prinz Pi weiter aus. Jens Spahn war vor einigen Jahren als damaliger Staatssekretär im Finanzministerium mit der Äußerung „Hartz IV bedeutet nicht Armut“ negativ aufgefallen und stark kritisiert worden. „Noch cooler, dass dein Mann eine Firma vertritt, die komplett überteuert Masken an die Bundesregierung verkauft. Am coolsten, dass du der Typ bist, der den Fall am Ende als oberste Instanz freigibt.“

Auch auf den Skandal um Jens Spahns Kauf einer Villa in Berlin-Dahlem spielt Prinz Pi an. „Unbezahlbar (jedenfalls für Leute, die nicht solche Deals machen können und aus moralischen Gründen auch wohl kaum würden) wenn es dann ne neue Villa in Dahlem gibt.“ Damit wirft er dem amtierenden Gesundheitsminister vor, den Hauskauf zumindest teilweise durch mögliche Korruptionsgeschäfte finanziert zu haben. „Korruption an sich ist schon schlimm. Gepaart mit Inkompetenz aber ist sie aktuell für viele Leute auch noch tödlich. Die Maßnahmen unser[er] von uns gewählten Regierung sind wankelmütig, unkoordiniert und für niemand nachvollziehbar. Ich möchte daran erinnern, dass wir in dem Land leben, in dem jeder Millimeter jeder Sache geplant, genormt und geprüft ist. Wo e so viele Regeln und Dienstvorschriften zu jeder Scheiße gibt wie nirgendwo sonst. Wo ist die Kompetenz geblieben? Gibt es keine fähigen Leute? Oder gibt es die, und sie werden überhört?“

Prinz Pi spricht von „Amateure[n] in Machtpositionen“ und mahnt Ungerechtigkeiten an. „Wer zieht diese von uns bezahlten Versager zur Rechenhaft? Gibt es da keine Qualitätskontrolle? Keine Mitarbeiterfeedbackgespräche? […] Keine Konsequenz?“ Während er für jegliches Fehlverhalten gerade stehen müsse, scheint er diese Konsequenz nicht zu sehen, wenn es um Personen in ranghohen staatlichen Positionen gehe. „Was bekommen die Leute, die unsere Wirtschaft an die Wand fahren? Und mit ihrer lobbyistischen Politik Menschenleben auf dem Gewissen haben? Orden und eine lebenslange Rente.“

 

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