Nach Festnahme von Rapper Pablo Hasél: Heftige Proteste in Spanien

Zwei Nächte voller Aufruhr in Folge: Nachdem der spanische Rapper Pablo Hasél am Dienstag wegen Beleidigung der spanischen Königsfamilie festgenommen wurde, kam es zu heftigen Protesten in Spanien. Bereits am Dienstagabend sei es zu Demonstrationen gekommen, wie ntv berichtet. Dabei wurden 33 Menschen leicht verletzt, darunter 19 Polizisten. 15 Personen wurden von der örtlichen Polizei festgenommen.

Auch am Mittwochabend war es alles andere als ruhig auf den Straßen Spaniens: In Barcelona haben Demonstranten Steine und Feuerwerkskörper auf Polizisten geworfen und Straßenbarrikaden und Müllcontainer angezündet, wogegen die Sicherheitskräfte sich mit Schaumstoffgeschossen wehrten. Rund 2000 Menschen gingen in der Metropole auf die Straße, 29 wurden festgenommen.

In Madrid ist es ebenfalls zu heftigen Zusammenstößen zwischen Unterstützern des Rappers und der Polizei gekommen sein. Hunderte Menschen haben sich versammelt um für die Freilassung Haséls zu kämpfen. Mindestens neun Menschen wurden dabei verletzt und 14 festgenommen. Auch in anderen katalanischen Städten, wie Gerona, Tarragona und Lleida, der Heimatstadt von Pablo Hasél, soll es zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen seien.

Auf den social Media Plattformen gehen erschreckende Bilder der Protest-Nächte umher: Der Nutzer @Svenceremos teilte auf Twitter zum Beispiel ein Bild einer Frau, die durch ein Geschoss der Polizei ihr Auge verloren haben soll.

Pablo Hasél stellte in seinen Texten immer wieder die Monarchie in Frage und stichelte gegen das Königshaus: Er habe den ehemaligen König Juan Carlos I., der sich nach Vorwürfen der Korruption und Steuerhinterziehung nach Abu Dhabi abgesetzt hatte, unter anderem einen “Parasit” und “Mörder” genannt und das Königshaus als “mafiöse Bande” bezeichnet. Den aktuellen König Felipe VI. habe er einen „Tyrannen“ genannt. Selbst bei seiner Festnahme habe er keine Ruhe gegeben: „Tod dem faschistischen Staat“ soll er laut stern mit erhobener Faust gerufen haben während er abgeführt wurde.

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