"Bluffer sein Vater": Mois entlarvt Asche als Lügner

„Du hast dein Leben lang gelogen, entschuldige dich einfach“: In einem knapp 20-minütigen Video auf YouTube spricht Mois über Asche und gibt an, sensible Informationen über dessen tatsächliche Identität zu haben. Mois kenne Asche und seine Musik seit seiner Kindheit. Asche habe seine Identität als Tschetschene auch musikalisch zu seinem „Markenzeichen“ gemacht – und Mois habe sich aufgrund der gemeinsamen tschetschenischen Herkunft zu ihm verbunden gefühlt: Asche behandle in seinen Songs immer wieder Themen, mit denen sich Mois immer sehr stark habe identifizieren können. Besonders seine emotionalisierten Texte über Vergangenheit und Identität als Kriegskind habe Mois dabei auch explizit auf sich und die eigenen innerfamiliären Erlebnisse beziehen können.

„Ihr müsst euch vorstellen, der Bruder hat zwölf Jahre darüber gerappt, dass er Tschetschene ist“. Mois, der sich in seinem Video immer wieder auf ein fünf Jahre altes Interview bei TV Straßensound bezieht, waren im Bezug auf Asches Äußerungen mit den Jahren einige Ungereimtheiten aufgefallen. Auf einem seiner Tracks sage Asche, dass er halb ukrainisch, halb tschetschenisch sei und einen Genozid miterlebt habe. Mois habe er allerdings erzählt, dass beide Elternteile aus Tschetschenien stammen würden. Im Interview mit TV Straßensound habe Asche selbst betont, dort die ersten Jahre seines Lebens verbracht zu haben. Er sei 1989 in Grosny geboren und 1995 im Alter von sechs Jahren nach Deutschland gekommen. Doch mit einem Foto von Asches Personalausweis scheint Mois diese Informationen widerlegen zu können: Als Geburtsjahr ist dort statt 1989 das Jahr 1983 angegeben. Glaubt man, dass es sich dabei um Asches tatsächliche Papiere handelt, hat dieser sich nicht nur ganze sechs Jahre jünger gemacht, sondern auch über seine Herkunft gelogen. Denn statt in Tschetschenien scheint er in Gleiwitz, Polen, geboren zu sein. Das Foto des Personalausweises habe Mois über Asches Videographen erhalten, mit dem er zufällig auch in Kontakt stehe. „Nicht ein Stäubchen und ein Korn in seiner Generation hatte was mit diesem Tschetschenien zu tun. […] Er hat einfach von heute auf morgen gesagt: ‚Ich bin stabiler Tschetschene, Digga‘, und durchgezogen.“ Mois gehe es dabei nicht um die eigentliche Herkunft von Asche, sondern vielmehr darum, dass dieser seine komplette Karriere auf einer erfundenen Lebensgeschichte aufgebaut habe. „Für jemanden, der Krieg erlebt hat, ist das sehr hart.“ Er habe Asche außerdem zu seinem Signing bei Kollegah verholfen: „Guck mal Kolle, in deinem Leben haben dich Leute verraten, aber das ist jemand, ich kenn‘ den seit zwölf Jahren“. Mois habe demnach für Asche, den er zu diesem Zeitpunkt nicht persönlich gekannt habe, gelogen, um ihm einen Deal mit Kollegah zu ermöglichen. Dafür habe er weder öffentliche Dankbarkeit noch finanzielle Beteiligung erhalten.

Im weiteren Verlauf diagnostiziert Mois Asche eine „Persönlichkeitsstörung“: Dieser scheine sich über Jahre mit der eigenen Identität nicht wohlgefühlt zu haben und sich vielmehr als „Tschetschene im Körper eines Polen“ gefühlt zu haben. Mois gibt außerdem an, eine private Konfrontation mit den Vorwürfen angestrebt zu haben. Diese scheint nicht gelungen zu sein.

https://www.youtube.com/watch?v=7bbDRp431L4

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