Chima Edes Bruder: "Was Musik betrifft, war er Shirin David"

„Du kannst keine Unwahrheiten, du kannst keine Lügen verbreiten, ohne dass irgendwer dazu Stellung bezieht“, beginnt Chinedu Ede sein knapp 22-minütiges Statement auf Instagram, in dem er sich an Shirin David und ihren Manager Taban Jafari wendet. Nachdem Shirin am vergangenen Sonntag „Babsi Bars“ veröffentlichte, wurden in den Sozialen Medien Vorwürfe gegen die 25-Jährige laut. Unzureichende Bezahlung, fehlende Credits und Verschwiegenheitsklauseln sollen angeblich Gründe dafür sein, dass Writer*innen nur unter schlechten Bedingungen mit ihr zusammenarbeiten könnten. Die Spekulationen, auf wen sie sich in ihrem darauffolgenden Statement vom vergangenen Mittwoch bezieht, haben vorerst ein Ende. Denn via Instagram äußert sich Chinedu Ede zu den Aussagen: Sein Bruder Chima Ede war als Autor ganz maßgeblich an Shirin Davids Debütalbum „SUPERSIZE“ beteiligt, das am 19. September Release feierte. Chima Ede habe sich in den letzten Wochen von Social Media zurückgezogen und wolle sich zu der ganzen Diskussion nicht äußern. Er befinde sich aktuell in einer kreativen Schaffensphase. „Du killst seinen Vibe“, wirft Chinedu Shirin David vor und nimmt seinen Bruder in Schutz: „Wenn du gegen irgendjemandem schießen willst aus der Familie, dann schieß gegen mich.“

Chima Ede habe weder schlecht über die Arbeitsbedingungen mit Shirin gesprochen, noch ihre Großzügigkeit infrage gestellt. Im Gegenteil: Er habe in einem guten Verhältnis zu Shirin gestanden und bei allem, was die gemeinsame Zusammenarbeit betroffen habe, auf ihr Wort und das ihres Managers Taban vertraut. „Er war da für dich, genauso wie du auch da für ihn warst“, fährt Chinedu fort. Chima habe Shirin in allen Phasen des Entstehungsprozesses unterstützt. Durch die enge Zusammenarbeit habe er Informationen in der Hand, mit denen er Shirin David ihre gesamte „Kredibilität nehmen“ könne. „Was könnte er alles über dich auspacken? […] weil er dich mal gemocht hat, wird er gewisse Sachen nicht sagen“.

„Es ging nie darum, dass du keine Credits verteilst. Wenn Leute mich gefragt haben, dann ging’s einfach darum, dass jedem sein Hak zusteht“, fährt Chinedu Ede fort. Shirin habe für ihre Projekte nicht nur „Millionenvorschüsse von Universal“ erhalten, vielmehr scheinen in seinen Augen die GEMA-Einnahmen und deren Verteilung ein wichtiger Streitpunkt. Diese Einnahmen stammten „vom Musikstaat, also nicht mal aus deiner eigenen Tasche. Und nicht mal das gönnst du ihm zu dem Anteil, den er geschrieben hat. Er hat zu 100% deine Songs geschrieben, er hat zu 100% deine Songs performt. Er hat sie aufgenommen mit den Harmos und allem. Das ist […] mehr, als ein Ghostwriter macht.“ Shirin David bestreitet laut eigenen Angaben nicht, ihre Songs von Ghostwriter*innen schreiben zu lassen. Aus Chinedus Sicht hat sein Bruder für ihre musikalische Karriere aber weitaus mehr getan, als ein*e Writer*in im klassischen Sinne tun würde. Die Anerkennung und angemessene Entlohnung dafür blieben allerdings aus. „Er hat dich nicht groß gemacht, aber er hat dir diese musikalische Anerkennung gebracht“. Und er geht noch weiter: „Ihr wisst […], was Musik betrifft war er Shirin David. […] Er hat dir diese Persönlichkeit, was Musik betrifft […] gegeben.“ Es sei Chima Edes Skills als Writer zu verdanken, dass Shirin als frühere YouTuberin in der Musikszene überhaupt ernst genommen werde.

Chinedu Ede wählt im weiteren Verlauf seines Statements das Pronomen „euch“ und bezieht in seine Aussagen neben Shirin David auch ganz explizit ihren Manager Taban Jafari ein. Vor allem im Zusammenhang mit dem Release von „Conan x Xenia“, dem gemeinsamen Track von Shirin David und Haftbefehl, habe fast zu einer Eskalation geführt. Nachdem Chima Ede zunächst nicht als Autor in den Credits erschienen war, habe Taban ihm und seinen Brüdern um mehrere Ecken gedroht, er werde ihnen „alle Türen zumachen in der Industrie zumachen“, aus Panik, die fehlenden Credits würden auf einen Fehler seinerseits zurückgeführt werden. Chima Ede habe aus Respekt für Haftbefehl den Release, an dem er erneut als Writer beteiligt gewesen sein soll, nicht runternehmen lassen. Auch nachdem ein Bericht aufgetaucht war, dass Chima Ede in einem auf Instagram erschienenen Video gegen Shirin David schießt, habe er in einem öffentlichen Statement klar gestellt, dass Shirin nicht das Ziel seiner Aussagen sei. „Ihr neigt zu Hybris“, so Chinedu weiter. Er wirft ihr und Taban „Scheinheiligkeit“ vor.

Vor allem aber die Tatsache, dass Shirin in ihrem Statement Chima Ede als „Junkie“ und „labil“ darstellt, scheint seinen Bruder Chinedu besonders hart zu treffen. „Schämst du dich nicht?“, fragt er. Shirin David habe Chima Ede damit vor seiner gesamten Familie bloßgestellt. „Das mit den Drogen, was du erzählst, das ist rufschädigend, das ist geschäftsschädigend. In ihrem vorangegangenen Statement hatte Shirin angegeben, einem ihrer Writer unter anderem einen Besuch im Stripclub bezahlt zu haben – „für dem Vibe“. Auch nach auf Drogen durchfeierten Wochenenden sei sie nachsichtig gewesen. „Keiner will großartig Stress, lass dieses Thema hier zumachen […]. Stell‘ das klar mit dieser Junkiegeschichte, was du erzählst“, kommt Chinedu Ede zum Abschluss seines Statements und bittet Shirin David und vor allem ihren Manager Taban, bei zukünftigen Konflikten doch den Weg der direkten Kommunikation zu wählen. „Hört auf, greift nicht meine Familie an […]. Lasst mal diese Stories, um einfach euch zu rechtfertigen. Wenn irgendwas ist, kommt zu mir“.

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