Schüsse auf Megan Thee Stallion: Tory Lanez zu 10 Jahren Haft verurteilt

Während sich Rap-Beef in Deutschland meist um verbale Reibereien dreht, geht es bei Rapkonflikten in den USA nicht selten wirklich zur Sache – im negativen Sinne. So wurde Tory Lanez nun zu 10 Jahren Haft verurteilt, nachdem er 2020 Megan Thee Stallion angeschossen hatte. Bereits im Dezember wurde er schuldig gesprochen.

Was war genau passiert? Nach einer Poolparty bei Kylie Jenner kam es zwischen den beiden zum Streit und so eskalierte die Situation bis an den Punkt, dass Tory Lanez eine Waffe zückte und mehrere Schüsse auf die Füße der Rapperin richtete, angeblich begleitet mit den Worten „Dance, bitch!“.  Mit einer Kugel traf er sie tatsächlich. Im Anschluss daran wurde er nach nur 2 Beratungstagen der Geschworenen in folgenden 3 Anklagepunkten schuldig gesprochen: Fahrlässiges Abfeuern einer Feuerwaffe, Körperverletzung mit einer halbautomatischen Feuerwaffe und das Führen einer geladenen und nicht registrierten Feuerwaffe.

Die Summe dieser Punkte führen eine potenzielle Haftstrafe von bis zu 22 Jahren mit sich. Die tatsächliche Haftstrafe beträgt nun 1o Jahre, doch der Kanadier muss nun damit rechnen, dass er in Folge der Tat auch aus den USA abgeschoben wird.

Nach dem Vorfall veröffentlichte Tory Lanez ein Konzeptalbum namens „Daystar“, in welchem er den Vorfall über die komplette LP hinweg aus seiner Sicht aufarbeitete und anstatt hier großartig Reue zu zeigen, versuchte den Fall umzudrehen. So fielen darin Lines, wie:

„I walk away free ‚cause I’m innocent“
sowie
„Megan people trying to frame me for a shooting / But them boys ain’t clean enough“

Diese halbgare Argumentation über ein paar Verses half scheinbar nicht viel. Das Album trug damals eher den faden Beigeschmack, dass er die Aufmerksamkeit auf ihn und den Vorfall nutzen wollte, um daraus finanziellen Nutzen zu ziehen.
Auch viele Briefe von Rapkolleg:innen, die dem Rapper den Rücken stärken und das Strafmaß gering halten sollten, hatten offenbar keinen großen Einfluss auf die Geschworenen. Im Anschluss an das Album drehte sich auch öffentlich das Blatt um den Rapper und viele riefen online dazu auf, seine Musik nicht mehr zu hören, sondern stattdessen Megan Thee Stallion zu streamen.