"Totschläger [im] Standardrepertoire": Bushido setzt Aussage fort

Im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker vor dem Berliner Landgericht hat Bushido am vergangenen Montag die Aussage gegen seinen früheren Geschäftspartner und Wegbegleiter fortgesetzt. Der Rapper tritt in dem Verfahren, das seit August diesen Jahres läuft, sowohl als Zeuge als auch als Nebenkläger auf. Nachdem Bushido Ende 2017 die Geschäftsbeziehungen mit Arafat Abou-Chaker aufgelöst hatte, soll dieser laut Anklage einige Straftaten begangen haben, die den Rapper geschädigt haben sollen. So soll Bushido Anfang 2018 von Arafat Abou-Chaker und seinen Brüdern eingesperrt, beschimpft, bedroht und mit einem Stuhl und einer Wasserflasche attackiert worden sein. Arafat Abou-Chaker werden Freiheitsberaubung, schwere räuberische Erpressung, Nötigung, Beleidigung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, neben ihm sind im Prozess drei seiner Brüder mit angeklagt.

In seiner Aussage vom 14. Prozesstag soll Bushido seinen ehemaligen Manager und dessen Auftreten laut Medienberichten als „sehr dominant“ beschrieben haben. Die nach außen zunächst so harmonisch wirkende Beziehung habe in seinen Augen vielmehr den Charakter einer „Zwangsehe“ gehabt, denn Arafat Abou-Chaker soll an Bushido große Geldsummen verdient haben. Auf den gemeinsamen Touren habe Bushido auch mehrfach festgestellt, dass Arafat Abou-Chaker vor Gewalt nicht zurückschrecke. Dieser habe sich jedoch „nicht selber die Hände schmutzig gemacht“, wird der Rapper auf Focus Online zitiert. Bushido will außerdem im Tourbus eine Schusswaffe gesehen haben. Glaubt man den Aussagen des Rappers, so habe es sich dabei nicht um eine Schreckschusswaffe gehandelt. Äußerungen anderer Personen hätten bei Bushido zu dieser Schlussfolgerung geführt: Auf mögliche Auseinandersetzungen sei man vorbereitet, habe es geheißen. Allgemein sollen Waffen eine wichtige Rolle gespielt haben, zitiert die Berliner Zeitung Bushido. Besonders auf Touren sollen „Dinge wie Totschläger Standardrepertoire gewesen“ sein. „Ich bin Pazifist“, habe er im weiteren Verlauf seiner Aussagen klar gestellt. Bushido habe angegeben, selbst nie Waffen mitgeführt zu haben.

Bereits seit Ende August befindet sich Bushido im laufenden Prozess im Zeugenstand. Nachdem er sich mit Corona infiziert hatte, mussten die Verhandlungen zwangsläufig für zwei Wochen pausiert werden. Der nächste Prozesstag ist für den 18. November angesetzt.

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